Namen & Neues

"Mit Snackautomat"! Erste Ideen zur S-Bahn nach Falkensee

Veröffentlicht am 09.11.2020 von André Görke

„Mit Snackautomat“! Erste Ideen zur S-Bahn nach Falkensee. Lieblingsthema im Berliner Westen: die S-Bahn. 50 Jahre nach dem Mauerfall soll’s soweit sein. Verkehrssenatorin Regine Günther, Grüne, und Berlins Bahnchef Alexander Kaczmarek suchen jetzt immerhin den Anschlussfahrschein, nachdem viele Jahre nichts geschah. Letzte Woche stellte ich Ihnen die Idee eines S-Bahntunnels am Rathaus vor, der jetzt geprüft wird (Wenn das Ergebnis lautet: Finger weg, alles viel zu teuer – auch gut, das ist der Sinn so einer „Machbarkeitsstudie“). Heute geht es um die S-Bahn nach Falkensee: Die soll frühestens 2035 rollen. Die Bahn will sich zwischen Spandau und Nauen breit machen auf bis zu sechs Gleisen und will das jetzt alles bis Sommer 2023 in einer Studie prüfen lassen. Ob und was am Ende gebaut wird, steht damit noch nicht fest.

Hier einige Top-Punkte aus der Ausschreibung zur Machbarkeitsstudie einer S-Bahn nach Falkensee, die ich interessant finde und die die Bahn-Planer den Architekten mit auf den Weg geben.

1.) Sechs neue S-Bahnhöfe stehen auf der Prüfliste: Finkenkrug, Falkensee, Seegefeld, Albrechtshof sowie Klosterbuschweg (Kiesteich) und Nauener Straße. Alle liegen nördlich der heutigen ICE-Trasse. Es gibt noch eine Sondervariante: der S-Bahn-Abzweig als eingleisige Strecke ins Falkenhagener Feld (Falkenseer Chaussee).

3.) Besonders eng wird es offenbar am Bahnhof Nauener Straße – da wird geprüft, ob es auch mit einem S-Bahngleis geht.

4.) Vergesst die Schokoriegel nicht! Alle S-Bahnsteige sollen übrigens – wichtig, wichtig! – „Standorte für zwei Ticketautomaten mit Entwerter und einen Snackautomat“ bekommen. Am möglichen Endbahnhof Finkenkrug steht schon fest: „Eine autarke Uhr mit Sekundenzeiger ist zu installieren.“ Hui!

5.) Der Bahnhof Spandau macht sich 20 Meter dicker. Auch da gibt es konkrete Prüfaufträge für die Studie: Ein neuer Bahnsteig außerhalb der Hallen soll her, weil die Kapazität nicht ausreicht. Und zwar zwischen Arcaden und Bahnhof. Wenn es ein kurzer Regional-Bahnsteig wird, braucht man auch keine neue Brücke über die Klosterstraße.

6.) Der Bahnhof Falkensee wird neu sortiert. Der jetzige Regionalbahnhof ist keine Schönheit und steht vor dem Abriss. Der hat aktuell zwei Außenbahnsteige, in der Mitte rauschen die ICEs nach Hamburg durch. Der Auftrag für die Planer: Der Regionalbahnsteig soll von außen in die Mitte gelegt werden, ICEs rauschen dann links und rechts vorbei. Nördlich davon soll der neue S-Bahnsteig entstehen. Von Schönheit ist allerdings weiter keine Rede.

7.) Und welche S-Bahn fährt überhaupt? Auch da gibt es viele Varianten, die geprüft werden, zum Beispiel diese: Die „normale“ S-Bahn könnte ins Falkenhagener Feld abbiegen und dort enden, während nach Falkensee die S5X fährt – ohne Halt an der Nauener Straße. Diese Expressbahn würde zwischen Spandau und Westkreuz nur am Olympiastadion halten. Mal sehen, was die Studie am Ende ergibt.

Wer mehr lesen will: Hier die ganze Ausschreibung der Deutschen Bahn. Text: André Görke
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