Namen & Neues
Bürohunde dürfen ins Rathaus
Veröffentlicht am 19.02.2021 von André Görke
Wuff! Nicht wundern, wenn in der Bezirkskasse ein Dackel Sie traurig anschaut oder ein Hirtenhund versucht, sich hinterm Tresen des Ordnungsamtes zu verstecken. „Im Rathaus sind künftig Bürohunde willkommen“, meldet Thorsten Schatz, CDU. Natürlich steckt da kein Klamauk hinter, sondern seine Idee aus dem Frühjahr 2020: So ein Tier kann Stress mindern – und das kann im Rathaus (1700 Leute) nie schaden. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt der Prüfbericht von Helmut Kleebank, SPD. Folge: Das Pilotprojekt kann 2021 starten.
„Klar, dass auf Allergiker und Menschen, die Angst vor Hunden haben, Rücksicht genommen werden muss“, sagte mir Schatz, selbst großer Hundefreund. Er hat einen Labrador („Orko ist im Januar 10 Jahre alt geworden“), der Hund seines Kollegen Kai Wegner ist ebenfalls ein Labrador und hört auf den Namen Caspar.
„Ein solches Projekt geht nur im Miteinander aller Beteiligten und Betroffenen. Die von der Verwaltung festgelegten Voraussetzungen werden dafür sorgen, dass sich alle Mitarbeiter wohlfühlen“, hofft Schatz. Und was soll das? „Diverse Studien belegen, dass Angestellte in Büros mit Hunden einen niedrigeren Blutdruck haben, ein geringeres Infarktrisiko, auch seltener ein Burn-out erleiden. Es ist auch nachgewiesen, dass sich das Arbeitsklima verbessert ohne dass die Arbeit selbst darunter leidet.“
Hier der Bürohund-Knigge fürs Rathaus: 1.) Wassernapf und Rückzugsort sind Pflicht. 2.) Ein Hinweis muss an die Bürotür. 3.) Gute Erziehung kann nie schaden – auch nicht bei Haltern. 4.) Permanentes Kläffen ist nicht gut. 5.) Vorher wird im Büro anonym im Kollegium abgestimmt. Ach, und 6.) Publikumsräume sind tabu: Der anatolische Hirtenhund (80 Zentimeter Höhe) muss sich also doch ein anderes Versteck als das Ordnungsamt suchen. – Quelle: Drucksache Nr 1652
- Tagesspiegel-Tipp: Chancen und Risiken der neuen Arbeitswelt – wie die Coronakrise das Büro für immer verändert. Hier der Text mit „Tagesspiegel Plus“.