Am Mittwoch, 17 Uhr, findet erstmals in der Geschichte Spandaus eine digitale Rathaussitzung statt – als letzter Bezirk mit Tempelhof-Schöneberg. Das Modem knarzt schon vor Aufregung!

Seit drei Jahren, seit März 2018, ist die digitale BVV hier nun schon Dauerthema – hier mein erster Text. Den Antrag stellten damals Gollaleh Ahmadi und Oliver Gellert, Grüne. Der Wunsch: mehr Transparenz, schneller und unkomplizierter Zugang zu Rathaus-Debatten, mehr Interesse für politische Ideen vor der Haustür. Stattdessen aber gab’s Sorgen – rechtliche, finanzielle und letztlich persönliche. Schließlich sind die Bezirksverordneten keine Berufspolitiker, sondern bringen sich in ihrer Freizeit nach Feierabend politisch ein. Aber diese Angst wird genommen.

Die letzten Tage habe ich einige Sitzungen verfolgt, vor allem als Test. Resultat: Hilfreich sind

• eine stringente Vorbereitung
• gutes Netz (auch im Keller)
• ein taugliches Mikrophon
• stille Kinder und Ehepartner im Hintergrund
• Klartext und keine Plauderei
• Selbstvertrauen

So mancher Älterer, der Angst vor der Technik hatte und sich nicht öffentlich doof anstellen wollte, ließ sich in einfachen Worten vorher vom fleißigen BVV-Büro coachen – und machte die Sache super.

Wer als Bürgerin oder Bürger dabei sein will, muss sich per Mail vorher anmelden. Tipp: Gießen Sie starken Kaffee auf. Die Sitzung ist bis 23 Uhr angesetzt.

• 50 Tagesordnungspunkte: Hier die Tagesordnung der BVV am 24. März – von WCs über Sitzbänke bis zum ICE-Bahnhofsdach.
• Tipp: Und warum brauchte die BVV Tempelhof Schöneberg so lange wie Spandau? Das ist heute Thema im Bezirksnewsletter meiner Kollegin Sigrid Kneist.
• Text: André Görke

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Dieser Text erschien zuerst im Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau. Komplett und kostenlos hier: leute.tagesspiegel.de
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