Polizei

Einbruchsserie in Kladow und Gatow

Veröffentlicht am 05.02.2019 von André Görke

In Spandau kurven in diesen Wintertagen viele Zivilstreifen der Polizei durch die Kieze. Aber das hat einen Grund. In den letzten Wochen haben wir auffällig viele Meldungen zu Einbrüchen in Spandau erhalten, vor allem aus Hakenfelde und Kladow/Gatow. Dabei sind die Zahlen in den vergangenen Jahren doch eigentlich gesunken („minus 28 %“). Doch im Winter 2018/2019 ist die Lage anders. Das Präsidium um Polizeichefin Barbara Slowik hat für den Spandau-Newsletter eine Kiez-Auswertung für die angefragten drei Ortsteile erstellt. Und siehe da, schwarz auf weiß: „Für Gatow und Kladow war seit Ende November/Anfang Dezember 2018 eine Steigerung der Einbruchszahlen zu verzeichnen.“ Dort ist mindestens eine Einbrecherbande systematisch unterwegs.

Fast jeden Tag ein Einbruch in Spandaus Süden. Vom 1. Dezember bis 23. Januar (dem Zeitpunkt unserer Newsletter-Anfrage an die Polizei) wurde demnach allein in Kladow 30 Mal eingebrochen – 26 Mal in Häuser, 4 Mal in Wohnungen. Im Vorjahr waren es im gleichen Zeitraum zusammen lediglich 13 Einbrüche. Im viel kleineren Gatow wurde auch schon 11 Mal eingebrochen (9 Mal in Häuser, 2 Mal in Wohnungen). Im Vorjahr gab es lediglich 3 Einbrüche in diesem Zeitraum. Heißt zusammen: 41 Einbrüche allein im Spandauer Süden. Im städtischeren Hakenfelde inklusive der Wasserstadt wiederum wird am häufigsten in Keller und Lauben eingebrochen, allerdings auf „anhaltend niedrigem Niveau“. Polizei: „Für Hakenfelde kann eine auffällige Steigerung in den letzten Wochen nicht bestätigt werden.“

Das sagt die Polizei zu den Einbrüchen in Kladow/Gatow. „Während der dunklen Jahreszeit sinkt das Entdeckungsrisiko der Täter, demnach steigen die Fallzahlen – ein wiederkehrendes Kriminalitätsphänomen. Die Stadtrandlage und damit ein ‚Fluchtweg‘ nach Brandenburg sowie die dort überwiegend vorhandenen Einfamilienhäuser sind weitere Anreize.“ Aber: Die Polizei ist jetzt mit vielen Einsatzkräften unterwegs, auch mit verdeckten Spezialisten der OGW („Operative Gruppe Wohnraumeinbruch“). Mit den Fahndern in Brandenburg stehe man zudem im engen Kontakt. Der Druck auf die Täter steigt. Und die Polizei appelliert an Sie, die Leserinnen und Leser: „Keiner kennt die Gewohnheit seiner Nachbarn so gut wie die Leute, die dort leben – alarmieren Sie uns im Zweifelsfall!“ Es geht nur gemeinsam. Und mit besserer Technik im Haus.

Ist die Einbrecherbande gestoppt? Letzte Woche hatten wir hier im Spandau-Newsletter gemeldet, dass „dank aufmerksamer Nachbarn“ vier Männer (26, 27, 28, 31) in Kladow verhaftet werden konnten. Da freuten sich auch die Zivilfahnder. Sie lagen so lange im Dorf auf der Lauer, bis endlich der eine Tipp kam und sie schnell genug am Tatort waren. Zugriff, Festnahme – große Erleichterung? „Die vier Männer“, schreibt die Polizei jetzt dem Spandau-Newsletter, „stehen im dringenden Verdacht, für weitere Taten in Berlin wie auch ganz überwiegend in Brandenburg verantwortlich zu sein. Sie haben sich zum Teil geständig eingelassen und erhielten alle Haftbefehl.“ Wir warten jetzt mal auf die Post von Peter Trapp, CDU. Er fragt verlässlich beim Senat die Kriminalitätsstatistik ab und reicht Ihnen die Daten, Ortsteil für Ortsteil, via Spandau-Newsletter weiter. – Autor: André Görke

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Dieser Text ist ein Ausschnitt aus dem neuen Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel. Komplett und kostenlos lesen unter leute.tagesspiegel.de