Polizei

60 Leute, Messer, Prügel - Polizei-Einsatz im Rathauspark

Veröffentlicht am 04.11.2024 von André Görke

Spandaus zentraler Park am Rathaus kommt einfach nicht raus aus den Schlagzeilen. Bei einer Auseinandersetzung zwischen zwei großen Gruppen ist am Sonnabend, gegen  20 Uhr, im Münsingerpark ein Jugendlicher durch Messerstiche schwer verletzt worden.

Der 17-Jährige habe Schnittverletzungen am Hinterkopf und am Rücken erlitten und sei noch eigenständig mit der U-Bahn zum Bahnhof Zitadelle gefahren, wo er zusammenbrach, wie die Polizei mitteilte. Polizisten versorgten ihn bis zum Eintreffen von Rettungskräften der Feuerwehr, er wurde in einem Krankenhaus operiert. Es bestehe laut Polizei keine Lebensgefahr.

In dem Park waren zwei Gruppen – eine aus etwa 20 Personen, die andere aus etwa 40 Personen bestehend – in Streit geraten, so die Polizei. Die Polizisten trafen in der Nähe des Tatortes noch zwei Männer im Alter von 18 Jahren sowie einen weiteren Verdächtigen im Alter von 21 Jahren an, die an der Auseinandersetzung beteiligt gewesen sein sollen. Sie wurden festgenommen, befinden sich aber wieder auf freiem Fuß.

Die U-Bahnhöfe Zitadelle, Altstadt Spandau und Rathaus Spandau waren zwischen 21.25 Uhr und 22.35 Uhr gesperrt. Die weiteren Ermittlungen führt die Kriminalpolizei.

Der Park am BVG-Drehkreuz steht seit einem Jahr im Fokus, weil sich dort eine Dealerszene breit gemacht hat, die viele Menschen ängstigt und belästigt. SPD-Chef Raed Saleh hatte deshalb Innensenatorin Iris Spranger, SPD, nach Spandau geholt. Händler, Drogen-Experten und Altstadt-Polizisten klagten über die zunehmenden Probleme vor Ort: hier meine Reportage im Tagesspiegel. Und hier die Reaktion von Bürgermeister Frank Bewig, CDU.

In der Altstadt-Wache gab’s in den Ferien ein zweites Krisentreffen mit Innenpolitikern und der Polizei, zu dem Saleh eingeladen hatte. Bald folgt ein drittes Treffen mit konkreten Zielen.

Mittlerweile nehmen auch andere Zeitungen das Thema ernst. Der Problempark verdient Aufmerksamkeit.