Kiezgespräch

Veröffentlicht am 08.01.2019 von André Görke

Klassiker: der Kantinen-Besuch. Ist das in Spandau eigentlich möglich? Beginnen wir in der Siemens-Zentrale in Berlin (11.000 Mitarbeiter). Die liegt in Spandau, dort gibt es gleich sechs (!) Kantinen, und hier kommt auch schon der erste Tipp von der Nonnendammallee: „Das Beste ist unsere Currywurst! Mit selbst gemachter Sauce für 1,80 Euro.“ Und was essen die schweren Siemens-Jungs, die routiniert Gasturbinen auf den Schultern schleppen? Vermutlich eher Schweinshaxe, gegrillt mit Kümmelsoße für 5,20 Euro (hier gibt es alle Speisepläne). Der Haken: „Wir lassen nur Siemens-Leute rein.“ Menno.

„Schweinebraten bei der BSR.“ Rübergedüst zur Müllabfuhr: Am BSR-Hof am Brunsbütteler Damm gibt es keine Kantine, „aber wir haben eine große in Ruhleben beim Müllheizkraftwerk“, hören wir in der BSR-Zentrale. Leichte Kost? Naja, wer nasse Bio-Tonnen herumschiebt, freut sich eher über Schweinesenfbraten zum Frühstück (6 Euro). Hier der aktuelle Speiseplan. Die BSR-Köche tragen dort übrigens weiß („am Herd müssen die keine Warnfarben tragen“). Die meisten Kantinen sind für Bürger öffentlich – die in Ruhleben aber leider, leider nicht. Menno! Wer mit seinem Kind ein Abenteuer unternehmen will (die finden Müllautos ja immer toll), sollte die große BSR-Kantine in der Tempelhofer Ringbahnstraße besuchen.

„Königsberger Klopse im Finanzamt.“ BMW (2300 Leute in Haselhorst) öffnet auch nicht für Externe – Menno! – , klopfen wir kurz gegenüber bei der Kantine einer Spandauer Institution, wo ganz wunderbare Menschen arbeiten: im Finanzamt. „Ja, wir öffnen für alle“, erzählt uns Kantinenpächter Michael Sander. „Im Sommer ist sogar die Terrasse geöffnet.“Von 11.30 bis 13.30 Uhr gibt’s Mittag („Königsberger Klopse für 5,40 Euro, selbst gemacht, Zucchini Piccata mit Reis und Tomatensauce“). Aber: artig die Quittung aufheben!