Kiezgespräch

Veröffentlicht am 12.02.2019 von André Görke

Zig Behörden kümmern sich um ein Schrott-Auto. Erinnern Sie sich an das weiße Schrottauto in Staaken? Über diesen Fall hatten wir letzte Woche im Spandau-Newsletter berichtet. Der Daihatsu mit dem slowakischen Kennzeichen steht seit einer Ewigkeit vor der Pizzeria in der Obstallee 66. „Bestimmt drei Jahre“, sagt der Gastronom nebenan. „Bestimmt noch länger“, sagt der Nachbar ums Eck. Mein Kollege Lars Spannagel hat das Wrack und den Kiez an der Heerstraße-Nord besucht und einen irren Krimi beschrieben, der durch den Behördendschungel führt. Das Ordnungsamt in Spandau ist involviert und die berlinweite Autowrack-Behörde in Lichtenberg. Auf dem Polizeiabschnitt in Spandau ist das Auto eine Berühmtheit („Kennt jeder hier“). Und sogar das Hauptzollamt in Frankfurt an der Oder wurde informiert, dass der Halter des Wagens womöglich keine Kfz-Steuer bezahle. Tja.

„Das Schrottauto gehört meinem Nachbarn.“ Die Geschichte um das Autowrack von der Obstallee könnte jetzt eine neue Wendung bekommen – es könnte erklären, warum das Autowrack-Puzzle so kniffelig ist für Behörden. Bei uns hat sich Newsletter-Leserin Bärbel R. aus Staaken gemeldet. „Guten Tag, Herr Görke. Das Schrottauto, das seit Jahren vor der Tür der Pizzeria Sandstr. 66 steht, gehörte meinem Nachbarn Herrn G.“, schreibt sie uns in ihrem Brief. „Leider ist Herr G. nach langer Krankheit vor zwei Jahren in seiner Heimat verstorben. Wir machten auch schon die Polizei darauf aufmerksam. Aber bisher geschah eben nichts. Das nur zur Information.“ Ob die Behörden jetzt die Akten (ausländisches Kfz, deutsche Wohnadresse, Todesvermerk im Ausland, Steuervermerk in Deutschland) zusammenführen und das Puzzle lösen (wegräumen)? – André Görke
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Diesen Text haben wir dem neuen Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel entnommen. Kostenlos bestellen, komplett lesen unter leute.tagesspiegel.de.