Kiezgespräch
Veröffentlicht am 05.05.2020 von André Görke
Der „Gänsemarkt“ ist die bekannteste Fußballkneipe in Berlin-Spandau. Gelegen zwischen Havel und dem S-Bahnhof Stresow, an der Plantage 1. Knackpunkt: Wegen Corona bleibt der Zapfhahn trocken. Die Hertha-Fanszene wollte helfen und hat sich bei den Wirten Anja und Vincent am Sonnabend zum virtuellen Kneipenabend verabredet. „Die beiden betreiben den seit 1987 existierenden Familienbetrieb“, berichtet das Netzwerk „Aktion Herthakneipe“ (hier ein Video). Die Fans bestellten Bier, Bier, Bier.
Aber warum heißt die Kneipe „Gänsemarkt“? Na, wissen Sie’s? Gute Frage für einen Spandauer Quiz-Abend. Ich fragte bei den Hertha-Fans nach und erfuhr das hier: „Der Gänsemarkt wurde 1987 durch Vincents Eltern eröffnet – früher war da die Kneipe ‚Plantage‘ drin. Die Eltern wiederum hatten einen schönen Abend in Hamburg, in einer Gaststätte nahe dem Gänsemarkt. Daran erinnerte sich der Vater, als es zur Namensgebung kam.“ Gänse wurden in der Eckkneipe also gar nicht verkauft.
Und wie viel kam nun beim virtuellen Biertrinken zusammen? „1656,50€“, meldet die Initiative Hertha-Kneipe. Der Betrag wurde kurzfristig auf 1892 Euro erhöht – das ist dasGründungsjahr von Hertha BSC, dem ältesten Klub der Liga. Der Clou folgte noch später: Es wurde die nächste Kneipe ausgelost – und der „Gänsemarkt“ zog zufällig („Ach, is‘ ja cool!“) eine weitere Spandauer Kneipe: den Falkenseer Krug im Falkenhagener Feld. – Text: André Görke
- Das Projekt Herthakneipe im Netz – zum Beispiel hier bei Twitter
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