Unser Spandau-Tipp: Neue Ausstellung im Flugplatz Gatow
Veröffentlicht am 07.05.2019
Es ist Berlins größtes Museum und ziemlich interessant: das Luftwaffenmuseum in Gatow, tief im Süden Spandaus. Dort wird jetzt der Flugplatz selbst in den Mittelpunkt gestellt. „You can’t miss Gatow – die Geschichte eines Flugplatzes.“ So heißt die neue Ausstellung in Hangar 3 mit 80 Objekten, Fotos und Filmen, die diese Woche mit Rummtata, Festakt und Blaskapelle eröffnet wird. Auszug aus der Gästeliste: Historiker Matthias Heisig, Projektleiter Stefan Kontra, Museumschef und Oberstleutnant Ralf-Gunter Leonhardt sind da und natürlich Doris Müller-Toovey, die Sie als stellvertretende Museumsleiterin aus dem Spandau-Newsletter kennen: Sie leitet den Umbau des Museums bis 2030. Wann es konkret losgeht? „Ich wünschte, ich könnte Ihnen schon Neues zum geplanten Umbau erzählen. Leider hängen wir da immer noch in der Luft“, schrieb uns Müller-Toovey. Ab Freitag ist die neue Schau für alle zu sehen – Dienstag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr, Eintritt frei. BVG-Haltestelle: Bus 135 bis Kurpromenade, dann 10 Minuten Fußmarsch.
Flugplatz-Ausstellung: Nazis, Spione, Flüchtlinge. Die Geschichte „beginnt mit der Zeit vor dem Bau des Flugplatzes, mit dem aufstrebenden Villenvorort Kladow und den Segelfliegern auf dem Gatower Windmühlenberg“, heißt es im Museum. Mitte der 30er Jahre bauen die Nazis einen gewaltigen Komplex zur Ausbildung von Piloten und Offizieren der Luftwaffe, aber auch zur Forschung. Im April 1945 eroberte die Rote Armee das Gelände; im Zuge der Sektorenaufteilung fiel das Gelände an die britische Royal Air Force, die hier bis 1994 stationiert war – und das Leben in Kladow prägte. „Der dicht an der Grenze zur DDR gelegene Flugplatz wurde ein wichtiger Schauplatz des Kalten Krieges – hier belauerten und belauschten sich Ost und West mittels Fernglas, Funkabhörung und Aufklärungsflügen.“ Die ersten Bilder aus dem Museum sind schon mal spannend – als 1945 zum Beispiel US-Präsident Harry S. Truman auf dem Flugplatz anlässlich der Potsdamer Konferenz landete. Oder als 1987 ein NVA-Offiziersschüler mit seinem kleinen Flugzeug auf dem Flugplatz landete und so aus der DDR flüchtete. – Tagesspiegel-Fotostrecke: der Flugplatz Gatow in Bildern – André Görke
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Diese Tipp ist zuerst im neuen Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel erschienen. Den Newsletter, den wir Ihnen einmal pro Woche schicken, können Sie ganz unkompliziert und kostenlos bestellen unter leute.tagesspiegel.de. Ich freue mich auf Sie!