Nachbarschaft

Veröffentlicht am 01.01.2018 von André Görke

Helmut Kleebank, SPD, seit 2011 Bürgermeister in Spandau.

„Liebe Leserin, lieber Leser, ich begrüße Sie herzlich im Jahr 2018, das erst wenige Stunden alt ist. Was wird dieses neue Jahr bringen? Welche Fortschritte, welche Probleme und Herausforderungen? Wo wird Spandau heute in einem Jahr stehen?

Ich will an dieser Stelle nur auf einen Punkt eingehen, der in Spandau vieles zum Besseren wenden wird: die vielen Investitionsmaßnahmen, die zum Teil bereits fast vollendet sind, teilweise auch noch in der Planungsphase stecken. Der Abriss der alten Post zum Beispiel hat im Herbst begonnen und die Planungen für das dort entstehende Quartier mit dem Namen ‚Spandauer Ufer‘ schreiten voran. Rund 80 Mio. Euro werden investiert. BMW investiert in den Spandauer Standort 100 Mio. Euro und sichert damit langfristig die Arbeitsplätze.

Die Schulbauoffensive des Senats umfasst bis zum Jahr 2026 die Sanierung aller Schulen und die Schaffung zahlreicher neuer Schulplätze, so auch in Spandau. Neue Schulen werden gebaut, vorhandene bekommen Ergänzungsbauten oder neue Sporthallen. Alle Schulen werden saniert. Das Gesamtvolumen in Spandau: etwa 300 Millionen Euro.

In die Sanierung und Umgestaltung der Spandauer Altstadt fließen ca. 50 Mio. Euro, in den Umbau der Großsiedlung Heerstraße Nord ca. 100 Mio. Euro. In Spandau entstehen mehrere tausend Wohnungen, viele davon mit gedeckelten Mieten. Zum Beispiel in den neuen Pepitahöfen, dem so genannten Haveleck in der ehemaligen Wasserstadt Oberhavel, in West-Staaken oder auf der Insel Gartenfeld. Etliche hundert Millionen Euro fließen in neue Wohnungen.

Gerade der Neubau von Wohnungen ist ein wesentlicher Beitrag zur Begrenzung des Mietenanstieges, auch wenn dafür weitere gesetzliche Regelungen vom Bund erforderlich sind. Zu Recht eingeforderte Beteiligungsverfahren dürfen nicht zur Reduzierung des Wohnungsbaus führen. Den Schaden davon hätten alle Mieterinnen und Mieter dieser Stadt in Form weiter steigender Mieten mit der Folge der Verdrängung der schlechter Verdienenden.

Das „Jahrzehnt der Investitionen“ hat längst begonnen, es ist bereits jetzt Realität. Alles in allem werden in den kommenden Jahren allein in Spandau weit über eine Milliarde Euro investiert werden. Pro Jahr entstehen u.a. dadurch derzeit ca. 50.000 neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze in der Stadt. Die Wertschöpfung steigt und damit die Steuereinnahmen. Ein Teil der zusätzlichen Steuereinnahmen sollte neben der Schuldentilgung zukünftig auch in die Grünpflege, den Straßenbau und die Senioren- und Jugendarbeit fließen.

Vor den Veränderungen, die dieser Boom der Metropole Berlin und ihres Umlandes mit sich bringt, sollten wir keine Angst haben. Wir sollten sie nutzen und zum Wohle aller mitgestalten. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, Ihren Familien und Freunden, und uns  allen ein gutes Jahr 2018.“

Zum Weihnachtsfest 2017 kam Pfarrer Karsten Dierks in unserer Nachbarschaftsrubrik zu Wort. Gestern schrieb er uns: „An einigen zustimmenden Reaktionen habe ich gemerkt, wie aufmerksam der Spandau-Newsletter gelesen wird.“ Nächste Woche kommen wieder „normale“ Spandauer zu Wort. Sie wollen auch mal? Was mögen Sie an Spandau, was stört Sie? Mail mit Foto an spandau@tagesspiegel.de