Nachbarschaft

Veröffentlicht am 08.05.2018 von André Görke

Klaus Hidde, 63, Berlins wichtigster Fischer. Er fängt mit seinem Sohn die Krebse im Tiergarten – sie sind die große Plage. Mit André Görke vom Spandau-Newsletter (Hidde ist seit langem Leser) sprach er über …

… seinen Job: „Wir sind ein Familienbetrieb, die letzten Fischer von Tiefwerder. Mein Vater hat mich vor 40 Jahren mitgenommen, ich war Fischer im Nebenberuf, aber mit Leidenschaft! Tagsüber saß ich im Anzug in der Commerzbank in der Moritzstraße, abends im Boot auf der Havel. Mein Kahn lag vor der Haustür. Da sind wir raus und haben fette Aale gefangen – eine Heidenarbeit!“

… die Krebse: „Mittlerweile haben wir über 3000. Das ist eine Zählerei!“

… den Geschmack: „Ich esse keinen Fisch. Aber kennen Sie ’Fisch Frank’ in der Altstadt Spandau? Da wird es die Krebse nächste Woche wohl geben. Und ich habe seit 13 Jahren den Fischstand in der Zitadelle, wenn dort die Riesenkonzerte stattfinden. Matjes oder Aal läuft da nicht so, die Leute wollen alle Backfisch. Aber „Spandauer Krebsbrötchen“ – das klingt doch nach was, oder?“