Nachbarschaft

Veröffentlicht am 10.12.2019 von André Görke

Post aus der Nachbarschaft. Erkennen Sie das Grünzeug auf dem Foto? Prima, dann sind wir ja im Thema: Biomärkte in Berlin-Spandau.

Ohne Sie und Ihre Leidenschaft würde dieser Spandau-Newsletter nicht funktionieren. Das beste Beispiel war die letzte Woche: Sie hatten mir Leserbriefe geschrieben und sich bessere Wochenmärkte in Spandau gewünscht. Ich sprach mit Stephan Machulik, SPD, darüber und entdeckte kurz danach in der Rathaus-Mappe Drucksache Nr. 1513. Die Grünen um Gollaleh Ahmadi und Oliver Gellert setzten sich zaghaft für einen Biomarkt in Kladow ein (und wundern sich wahrscheinlich heute noch, was Sie da für einen bürgernahen Treffer in Spandau gelandet haben). So viele Leserbriefe habe ich in den letzten drei Jahren selten zu einem Thema bekommen. Eine Auswahl.

„Wie schön, dass Sie das Thema Biomarkt in Kladow aufgreifen. Die Idee stammt nämlich von mir. Ich habe damit Gollaleh Ahmadi im Sommer kontaktiert. Ich bin fest davon überzeugt, dass ein regionaler Wochenmarkt mit Bio-Produktion auf großen Zuspruch in der Bevölkerung stoßen wird. Alle, mit denen ich spreche, finden die Idee großartig und sagen: So etwas fehlt hier! Wir haben ganz konkrete Ideen: Der Wochenmarkt soll samstags auf dem viel zu wenig genutzten, wunderschönen Imchenplatz stattfinden. Sorge davor, dass keiner die Tüten hochschleppen will, habe ich nicht. Vielmehr lädt der Platz dazu ein, dass sich der Wochenmarkt auch als Touristenattraktion etabliert. Wir wollen auch für ein kulturelles Rahmenprogramm sorgen. Es soll also ein bunter Markt werden, bei welchem sich jung und alt treffen kann. Christian Heymann vom „SpeiseGut“ in Gatow unterstützt unser Vorhaben, er hat mir gerade eine SMS geschrieben („Ich stehe hinter dem Projekt“). Er hat Kontakte zu allen Bauern in der Region. Es gibt bereits einen Pool von Leuten, die bereit sind, die wöchentliche Organisation zu übernehmen. Der erste Schritt ist getan.“ – Miriam Klein, Kladow

„Wie ich aus vielen Gesprächen mit Kladowern weiß, wäre der Platz vor der Dorfkirche (also Ecke Alt-Kladow) durchaus geeignet. Es müsste die gepflasterte Fläche vergrößert werden – die alte Dorflinde würde das ganze beschirmen. Wenn man es noch besser machen will, baut man die Fläche bis an den Gehsteig Alt-Kladow aus, entfernt also das Gestrüpp und schüttet die Böschung auf. Das Restaurant Ruspina begrenzt die gegenüberliegende Seite und schon hat man einen italienisch anmutenden Dorfplatz. Mit Stadtrat Frank Bewig habe ich schon einmal darüber gesprochen.“ – Detlef Horka, Kladow

„Die Idee mit dem Wochenmarkt in Kladow ist super! Als Örtlichkeit fallen mir zwei Möglichkeiten ein: 1.) der große freie Parkplatz am Ende des Seekorsos am Glienicker See. 2.) Ich habe gerade eine Mail an die Waldorfschule Havelhöhe geschickt, die hat zwei Schulhöfe…“ – Cornelia Zerm, Kladow

„Was in Kladow wirklich fehlt, ist ein Zentrum. Ein schöner Platz auch für einen Wochenmarkt (aber leider unbefestigt) wäre der zentrale Platz hinter dem Kladower Forum, also an der Bushaltestelle Alt-Kladow. Aktuell wird dieser nur als Abkürzung zwischen Cladow Center und Bushaltestelle benutzt. Rundherum sind Parkplätze, Geschäfte, die Kirche und die zentrale Bushaltestelle. Überhaupt sollte/könnte dies das Gravitationszentrum Kladows werden, das so den Sprung vom Straßendorf schaffen könnte/sollte.“ – Axel Wunschel, Kladow

„Mit Freude habe ich in Ihrem heutigen Newsletter gelesen, dass die Politik für einen Wochen-bzw. Bio-Wochenmarkt in Kladow Interesse zeigt. Es stimmt, dass der Hafen oder das Cladow-Center sich nicht für einen Wochenmarkt eignen. Im Seekorso zwischen Ritterfelddamm und Kurpromenade würde sich aufgrund der urbanen Situation (Bebauung des ehemaligen Flughafens mit vielen Neukladowern) ein Wochenmarkt wunderbar einfügen. Der Seekorso bietet die Besonderheit, dass die gegenläufigen Fahrbahnen durch einen sehr breiten Mittelstreifen getrennt sind, und am Ende auf einen großen Parkplatz münden. Sowohl auf der einen Fahrbahn als auch auf diesem Platz könnten die Marktstände stehen.“ – Bettina Grahn, Kladow

„In Kladow wäre genug Klientel für so einen Bio-Markt und ich denke doch, dass das am Hafen sehr sinnvoll wäre, trotz Tüten schleppen. Der Ort wäre ein zusätzlicher Anreiz, zu diesem – dann wirklich idyllischen und naturnahen Markt im doppelte Sinne – zu kommen. Eine schöne Idee! Hoffentlich wird was draus.“ – Christiane Witthinrich, Kladow

„Es gibt ihn doch – den Spandauer Wochenmarkt. Ich war selbst lange Kunde dort, bis ich die Gastgeberrolle 2018 übernahm. Wir veranstalten ihn aufgrund der eher geringen Nachfrage in Spandau nach regionalen und fair produzierten, hochwertigen Erzeugnissen derzeit nur jeden 1. und 3. Donnerstag im Monat. Etwa 19 Erzeuger aus der Region, alle über normale Biostandards hinaus arbeitend, bieten je nach Saison und Verfügbarkeit ihre Waren an – über das digitale Portal „Marktschwärmer“. Weihnachtsgänse aus Werneuchen, Schweinefleisch aus Potsdam, Gemüse vom Biolandgarten, Milchprodukte vom Demeterhof Stolze Kuh… Die Kunden können die Produkte über das Portal auswählen, bezahlen und dann Donnerstags bei uns im Steinmeisterweg in Wilhelmstadt vom Erzeuger entgegennehmen. Die Erzeuger bringen nur die vorher bestellte Ware mit und ernten bzw. produzieren oder schlachten nur, wenn genügend bestellt wurde. Die nächste Verteilung ist am 19. Dezember.“ – Katharina Schröder, Wilhelmstadt

„Wir wohnen jetzt anderthalb Jahren in Kladow und es hat auch uns gewundert, dass es da keinen Wochenmarkt gibt. Deswegen fahren wir immer nach Potsdam. Da gibt es am Nauener Tor einen gemütlichen Markt mit Fleisch, Käse, Blumen und…einer Kaffee-Ecke! Es soll in Kladow nicht unbedingt Bio sein, aber abwechslungsreich. Am Flugplatz Gatow gibt es genügend Platz für einen Wochenendmarkt, viel Platz zum Parken (zwischen Edeka und Aldi) und vielen Bushaltestellen sind schnell zu Fuß zu erreichen. Ich denke, dass sehr viele Einwohnern (auch aus Groß Glienicke) sich freuen werden.“ – Doreen Haanen-van Haarlem, Kladow

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