Nachbarschaft
Veröffentlicht am 24.03.2020 von André Görke

Christin Respondek, 38, aus Berlin-Staaken. Sie ist die neue Chefin der DLRG in Spandau (900 Leute, 100 Rettungsschwimmer). Hier spricht sie über die Corona-Krise und die Top-3-Agenda für Spandaus Strände im Berliner Westen.
Frau Respondek, die Corona-Krise trifft auch die DLRG. Was ist los? „Wir können die Schwimm- und Trainingsausbildung nicht anbieten. Die Schwimmhallen sind alle geschlossen. Und außerdem sind alle Vereinsarbeiten verboten, sodass wir auch das Aufbereiten der Boote und der Wasserrettungsstation an Havel und Glienicker See nicht erledigen können. Eigentlich ist für uns Saisonstart am 1. Mai. Ob wir das in diesem Jahr für unsere Wasserrettungsstationen aufrecht erhalten können, ist nicht absehbar.“
Sie sind die neue Chefin der DLRG für Spandau. Willkommen. Stellen Sie sich kurz vor? „Klar. Ich heiße Christin Respondek, bin 38 Jahre alt, wohne in Staaken und bin auf die Gottfried-Kinkel-Oberschule gegangen. Seit 1994 bin ich, mit einer längeren Unterbrechung, in der DLRG. In dieser Zeit war ich als Feuerwehrfrau sehr aktiv und ehrenamtlich bei der Freiwilligen Feuerwehr in Staaken tätig. Nach einer schweren Erkrankung und viel Sehnsucht nach der DLRG bin ich seit 2017 wieder dabei. Die Wochenenden verbringe ich in der Saison mit meiner Familie auf der Großen Badewiese in Gatow und bin auch als Schwimmausbilderin in der Halle tätig. Seit einem Jahr bin ich stellvertretende Bezirksleiterin.“
Ihre Top-3-Agenda für Spandau? „Erstens: Das Boot, Adler 47, endlich einsatzfähig bekommen, damit es auf dem Glienicker See und der Havel Einsätze fahren kann. Und die Station am ‚Glienicker See‘ soll auch wieder einsatzbereit gemacht werden.“
Zweitens? „Ich will die Jugend der DLRG in Spandau mehr einbeziehen und will versuchen, den Wasserrettungsdienst für die Jugendlichen wieder attraktiver und interessanter zu machen.“
Drittens? „Dort weiter machen, wo mein Vorgänger zuletzt war: Thorsten Ross. Ich möchte Thorsten danken für 23 Jahre Vorstandsarbeit. Er hat die DLRG Spandau in vielen Dingen sehr weit vorangebracht. Ohne ihn wären wir nie soweit, wie wir jetzt sind.“
An welchen Spandauer Stränden fehlt Personal? „Es fehlt nicht nur in Spandau, sondern in ganz Berlin. Wir brauchen händeringend neue Kameraden. Leider werden es immer weniger Ehrenamtliche, da wir viele Studenten haben und sie leider nicht in Berlin studieren können oder schlichtweg die Zeit fehlt. Wir in Spandau müssen vier Wasserrettungsstationen aufrecht erhalten – das ist ein ziemlicher Spagat.“
Ihr Lieblingsstrand außerhalb Spandaus? „Ich bin mit meiner Familie sehr gern in Binz auf Rügen. Oder in Grömitz an der Ostsee. Nächstes Jahr wollen wir den DLRG-Dienst an der Küste leisten – dafür sind die Kinder dann alt genug.“ – Text: André Görke
- Spandaus DLRG im Netz unter spandau.dlrg.de
- DLRG-Historie am Glienicker See: Bis 1986 stand die DLRG-Station noch am anderen Kladower Badestrand, an der Pferdekoppel. Hier die Geschichte.
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