Nachbarschaft
Veröffentlicht am 23.06.2020 von André Görke

Anne Hanhörster, 58, neue Chefin im Johannesstift in Berlin.
„Ich bin bereits Leserin von Ihrem Tagesspiegel-Newsletter“, schrieb sie mir, „und freue mich, so mehr über den Stadtteil zu erfahren, in dem ich nun lebe.“ Die Pfarrerin hat in diesen Tagen als erste Frau die Position der „Stiftsvorsteherin“ übernommen. Zuletzt war die studierte Theologin im Ruhrgebiet (Bottrop) tätig. Dann wird’s Zeit für eine kleine Vorstellungsrunde in der neuen Nachbarschaft in Berlin-Spandau – hier mein Fragebogen für den Tagesspiegel-Newsletter.
Ihr Lieblingsort im Johannesstift? „Das Johannesstift hat so viele wunderschöne Orte und Plätze, dass ich im Augenblick täglich neue Lieblingsorte entdecke. Darum heißt meine Antwort: das Johannesstift ist mein Lieblingsort.“
…und Ihr zweitliebster Ort? „Das Havelheim, wenige Minuten vom Stift entfernt mit dem Fahrrad durch den Wald: es liegt ruhig und idyllisch an der Havel. Es ist ein Ort für Jung und Alt zum Entspannen, Baden, Segeln oder Boot fahren. In dieser Jahreszeit einfach herrlich.“
Schon den Kuchen im Café auf dem Stiftsgelände probiert? „Ja. Mein Tipp: die Philadelphia-Torte – und natürlich Erdbeerkuchen mit Sahne. Den Cappuccino dazu nicht vergessen!“
Sie sind die neue Chefin, die „Stiftsvorsteherin“. Was machen Sie da eigentlich so? „Als Stiftsvorsteherin vertrete ich die Stiftung und das Gemeinwesen nach außen und innen. Im vierköpfigen Stiftungsvorstand habe ich den Vorsitz. Zur Stiftung gehören das Wichern-Kolleg mit der Diakon*innenausbildung und das Fundraising. Außerdem bin ich Mitglied im Leitungskonvent der Schwestern- und Brüderschaft und Pfarrerin der Kirchengemeinde auf dem Gelände.“
Und wohnen Sie dort mit Ihrer Familie auf dem Gelände? „Ich bin verpflichtet, auf dem Gelände zu wohnen, was ich sehr gerne tue. Mein Mann und ich (die Kinder sind erwachsen und aus dem Haus) wohnen in einer der schönen Altbauwohnungen auf dem Stiftsgelände. So kann ich die Wege auf dem Stiftsgelände mit dem Fahrrad erledigen.“
Ihre konkrete Top-3-Agenda fürs Johannesstift? „1 bis 3: Die Weiterentwicklung des Gemeinwesens Evangelisches Johannesstift – dazu ist ein Perspektivkonzept erarbeitet worden, das nun konkretisiert werden muss. Wichtige konkrete Projekte wären zum Beispiel die Verbesserung des digitalen Netzes auf dem Stiftsgelände. Und wichtig ist auch eine bessere Einbindung des Stiftsgeländes an den öffentlichen Nahverkehr – bis zum Stift kommt man sehr gut mit dem BVG-Bus M45, aber dann werden die Wege lang, vor allem für die älteren, ganz kleinen und Bewohner*innen mit Behinderungen.“
…und jetzt dürfen Sie es sagen: Was ist Ihr 4. Wunsch? „Ab und an Zeit zu haben, die herrliche Umgebung und die Berliner City kennen zu lernen für Natur und Kultur.“
Wann können die Bürgerinnen und Bürger Sie mal kennen lernen in diesem Jahr? „Das muss aufgrund der Kontaktbeschränkungen noch warten, bis größere Veranstaltungen wieder erlaubt sind. Als diakonischer Träger haben wir eine sehr hohe Verantwortung für die uns anvertrauten schutzbedürftigen Bewohner*innen und bleiben vorsichtig. Aber wir hoffen, dass noch in diesem Jahr eine Begrüßung im Rahmen eines der schönen Stiftsfeste stattfinden kann.“
Sie kommen aus dem Ruhrgebiet, waren dort Pfarrerin. Hat der Menschenschlag etwas gemein mit den Spandauern? „Auf jeden Fall: die Berliner*innen sind auch sehr geradeaus und direkt. Schnörkellos. Damit komme ich sehr gut klar.“
Womit kann man Ihnen eine Freude bereiten? „Mit Musik, Kreativität, intensiven Gesprächen und fröhlichen Gottesdiensten.“ – Fragen: André Görke
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Foto-Ausflug für den Tagesspiegel: Neulich habe ich das Johannesstift erkundet – hier 10 schnelle Fotos bei Twitter. Vom Schwimmbad übers Café bis zur Kirche.
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Dieser Text erschien zuerst im Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau. Die Tagesspiegel-Newsletter für alle 12 Berliner Bezirke gibt es kostenlos und in voller Länge unter leute.tagesspiegel.de
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