Nachbarschaft

Veröffentlicht am 25.08.2020 von André Görke

Många hälsningar till Spandau! Ist schwedisch und heißt so viel wie: „Viele Grüße nach Spandau.“

Es gibt nicht nur Tagesspiegel-Leserinnen und Leser in Hakenfelde, Staaken und Stresow, sondern auch im Exil: Spandau-Newsletter-Abonnenten in Florida, Chicago, New York, in Uganda, Kolumbien – und auch Schweden. „Hej und Hallo vom 63. Breitengrad in Schweden nach Spandau“, schrieb mir Harald Gribkowsky, 70, und berichtet heute…

…über seine Jugend in Spandau: „Als Jugendlicher in den 60ern bin ich oft am Wochenende mit der kirchlichen Jugendgruppe aus Friedenau mit der Straßenbahn ins Johannesstift gefahren. Dort haben wir behinderte Bewohner im Rollstuhl durch die herrliche Natur gefahren, sie freuten sich immer auf die Ausflüge.“

…über den Sound von Spandau: „In den 70-ern in meiner Zeit in der Liedermacherszene habe ich traumhafte Erinnerungen an Auftritte im alten Kant-Gymnasium und in der Freilichtbühne Zitadelle.“

…über seine Zeit als Taxifahrer: „In meiner Studienzeit war ich Taxifahrer und habe die Spandauer Befindlichkeiten kennengelernt: Fahrten von Hakenfelde oder Gatow gingen in die ‚Stadt‘, Fahrten nach Charlottenburg oder weiter nach ‚Berlin‘. Übrigens war es nicht leicht, eine Fuhre aus Spandau heraus zu bekommen: Man fuhr ziemlich lange in Spandau umher, was Einiges über die Bodenständigkeit der Ureinwohner aussagt.“

…über seine Zeit als Apotheker im Falkenhagener Feld: „In den 80ern hatte ich das Glück einer Anstellung in der Falken-Apotheke in der Siegener Straße. Ich war dort ‚Erster Herr‘, also der Stellvertreter des Inhabers. Unvergessen, wie mein Chef in der Apotheke mich oft im Sommer vom Falkenhagener Feld zum Eisholen für die Belegschaft ins ‚Florida‘ schickte.“

…über Segeltörns auf der Havel: „Ich hatte ein Segelboot bei Blau-Rot in der Scharfen Lanke. Mein bester Freund ist immer noch ein Mitsegler, Klaus Kochs, ein Urologe in der Siegener Straße. Ich hatte auch eine liebe Freundin in Kladow… kurz gesagt: Ich war nie in Spandau gemeldet, bin aber viel herumgekommen im Städtchen.“

…über Brandenburg: „1992 sind wir nach Päwesin zwischen Brandenburg und Nauen gezogen. Doch zum Einkaufen fuhr ich immer wieder nach Spandau, nie wieder nach Berlin.“

…über seine Auswanderung nach Schweden: „2004 wanderten wir dann nach Schweden aus, hier arbeitete ich weiter als Apotheker, habe aber jetzt wegen Corona im März aufgehört, im Alter von 70 Jahren. Verständlich, dass ich Ihren Spandau-Newsletter lese, oder?“

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Unnützes Spandau-Wissen: In Spandau leben 82 Schwedinnen und Schweden. Quelle: Statistisches Landesamt –  Text: André Görke
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