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Vor unserer Haustür: Veranstaltung zu NS-Zwangsarbeit in Steglitz-Zehlendorf
Veröffentlicht am 18.08.2022 von Boris Buchholz
25.08.2022 – 18:00 Uhr
Dass von Zwangsarbeit während des Nationalsozialismus‘ Betriebe in allen Berliner Bezirken profitierten, ist bekannt. Auch dass die zur Arbeit genötigten Menschen – egal ob Kriegsgefangene, KZ-Häftlinge und zivile Zwangsarbeitende – im Straßenbild zu sehen waren, ist belegt. Doch wo genau arbeiteten sie? Welche Bedingungen mussten sie ertragen? Wo wurden sie gefangen gehalten? Die Antworten gibt die Veranstaltungsreihe „NS-Zwangsarbeit vor unserer Haustür“ des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit in Schöneweide. Ein Jahr lang tourt das Zentrum durch die Bezirke.
Am Donnerstag, 25. August, steht Steglitz-Zehlendorf im Fokus. Ab 18 Uhr geht es in der Schwartzschen Villa (Grunewaldstraße 55) vor allem um Lichterfelde: „Erst vor wenigen Jahren wurde bekannt, dass sich an der Osdorfer Straße in Lichterfelde-Süd Baracken eines Kriegsgefangenenlagers erhalten haben“, heißt es in der Ankündigung. Hier waren vor allem französische Kriegsgefangene interniert; der Historiker Thomas Irmer berichtet über ihr Schicksal und den historischen Ort. Am anderen Ende des Stadtteils befand sich am Teltowkanal das KZ-Außenlager Lichterfelde an der Wismarer Straße – Thomas Schleissing-Niggemann, der Vorsitzende der Initiative KZ-Außenlager Lichterfelde, stellt seine Geschichte vor. Dass auch zivile Verschleppte, vor allem aus Osteuropa, für kleinere Betriebe oder große Unternehmen wie Telefunken Zwangsarbeit leisteten mussten, ist das dritte große Thema des Abends. Der Eintritt ist frei, der Veranstaltungsort ist barrierefrei zu erreichen.
Ortstermin: Am Wochenende nach der Veranstaltung, am 27. und 28. August, haben Sie jeweils um 14 Uhr Gelegenheit, das Gelände des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers in Lichterfelde-Süd kennenzulernen. Thomas Schleissing-Niggemann bietet an beiden Tagen eine Führung an; den Treffpunkt erfahren Sie nach Ihrer Anmeldung – senden Sie einfach eine E-Mail an vorsitzender@ikz-lichterfelde.de.
Lichterfelde in Schöneweide. Fabian Vögtle, der Pressereferent des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit, wies in seiner Nachricht an den Tagesspiegel noch auf eine neue Ausstellung im Herbst hin: „Über das Kriegsgefangenenlager in Lichterfelde, an dem bekanntlich ein neues Wohnquartier entsteht, gibt es ab Ende Oktober dann ja auch eine Sonderausstellung bei uns im Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit in Schöneweide.“ Bitte vormerken, am 27. Oktober wird eröffnet – die Vorankündigung finden Sie online hier.