Kiezkamera
Veröffentlicht am 14.11.2019 von Boris Buchholz
Auto versus Baum – seit Jahren ärgert sich Leser Frank Meyer über Autonutzerinnen und -nutzer, die ihr Fahrzeug auf den Wurzeln der Straßenbäume, den Baumscheiben, abstellen. Autos, die mit ihrem tonnenschweren Gewicht direkt auf die Wurzeln drücken, schädigen den Baum. „Da es unseren Straßenbäumen immer schlechter geht und wir immer mehr Bäume verlieren und das Geld für eine Wiederanpflanzung nicht reicht, sollte der Schutz der vorhandenen Bäume doch im Fokus stehen“, schreibt der Leser.
Bereits seit 1982 ist es laut der Berliner Baumschutzverordnung verboten, den Straßenbäumen mit dem Auto auf den Füßen zu stehen. Aktuell wird dieses Vergehen mit 35 Euro Verwarnungsgeld geahndet. Was neben der Schädigung des Wurzelwerks noch dazu kommt: Beim Ein- und Ausparken werden auch immer wieder die Baumstämme selber angekratzt, angefahren, angerempelt, verletzt. Es gibt also gute Gründe, mit der Stadtnatur pfleglich umzugehen – und das geliebte Fahrzeug mit ausreichend Abstand zum Baum abzustellen.
Und doch ändert sich nichts: Das Foto machte Frank Meyer Anfang November im Südwesten, es sei ein „übles Beispiel“. Er wünscht sich mehr Aufklärung. „Ich kann nicht erkennen, dass hier etwas für die Bewusstseinsbildung getan wird!“, sagt er – Ordnungsbehörden, Bezirksamt, Politik, Medien und viele mehr dürfen sich angesprochen fühlen.
Eine Lösung? Bei einem Besuch in Bad Godesberg hat der Leser „ein gutes Schutzbeispiel gesehen: Man hat dort Findlinge (Florian Schmidt aus Kreuzberg war nicht der erste mit dieser Idee) vor die Baumscheiben gelegt und da haben die Autofahrer sichtbar Abstand genommen“.
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Dieser Text stammt aus dem neuen Tagesspiegel-Newsletter für den Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Meinen Tagesspiegel-Newsletter für den Berliner Südwesten gibt es in voller Länge und kostenlos unter leute.tagesspiegel.de
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