Kultur

Sorge um das Schlosspark Theater: Nur zu 48 Prozent ausgelastet

Veröffentlicht am 15.03.2018 von Boris Buchholz

Erst einmal zu den guten Nachrichten: Im Schlosspark Theater wurde 2017 rechnerisch fast jeden Tag Theater gespielt – 358 Vorstellungen fanden statt, geplant waren eigentlich nur 280. Vier Neuproduktionen waren für 2017 geplant, tatsächlich wurden fünf Premieren gefeiert. Das Steglitzer Theater ist aktiv, kümmert sich, ist präsent. Das Problem sind die Zuschauerzahlen. 79.919 zahlende Gäste zählte das Haus von Dieter Hallervorden im letzten Jahr; 2016 waren es bei „nur“ 339 Vorstellungen noch 89.705 Besucherinnen und Besucher. Zählt man nur das zahlende Publikum bleibt jeder zweite Theatersessel im Haus in der Wrangelstraße leer.

Diese Zahlen stammen aus dem „Bericht zur Finanziellen Entwicklung der landeseigenen Theater- und Orchesterbetriebe“, der demnächst im Ausschuss für Kulturelle Angelegenheiten des Abgeordnetenhauses beraten werden wird. Die Vorsitzende des Kulturauschusses, Sabine Bangert (Grüne), schreibt in einer „kulturpolitischen Information“: „Probleme zeichnen sich aber auch aufgrund der geringen Auslastung … vor allem aber beim Schlossparktheater ab – wobei die Unterhaltungstheater insgesamt nur noch eine Auslastung von 58 Prozent haben.“ Der Bericht gibt übrigens auch Auskunft über die staatliche Unterstützung für die Theater (und Orchester) Berlins. 2017 flossen insgesamt 883.000 Euro öffentliche Zuschüsse an das Schlosspark Theater. Das Land Berlin gab 283.000 Euro als institutionelle Förderung in den Theater-Etat, weitere 600.000 Euro flossen als Lottogelder. Mein Tipp an alle, die das Schlosspark Theater unterstützen wollen: Wenn Sie sich etwas schenken können, dann ist das ein Theater-Gutschein! Oder gleich eine Eintrittskarte.

Mein Kultur-Kollege Patrick Wildermann ist vom aktuellen Stück „Die Wahrheit“ in der Regie von Folke Braband schwer begeistert. Lesen Sie seine Theaterkritik hier auf tagesspiegel.de.