Namen & Neues

Nachfolge für Grabpflege für Bully Buhlan

Veröffentlicht am 14.12.2017 von Boris Buchholz

Ich staune, wo der Newsletter überall gelesen wird – Thomas Kerkloh schrieb mir aus Münster, dass seine Familie vor ein paar Jahren Zuwachs bekommen hätte: Bully Buhlan gehöre seitdem auch dazu. Posthum. Bully Buhlan, kennense doch?! Zweiunddreißig Wochen lang war sein Song „Es liegt was in der Luft“ (gesungen mit Mona Baptiste) auf Platz zwei der deutschen Charts – im Jahr 1954. Die Eltern von Thomas Kerkloh adoptierten den Sänger Buhlan bei einem Spaziergang über den Waldfriedhof Dahlem. Durch Zufall hätten sie die zugewucherte Grabstätte von Buhlan entdeckt, sie sei „in einem bedauernswerten Zustand“ gewesen. Beim nächsten Besuch brachten sie „mit Gartenschere, Schäufelchen und Gießkanne bewaffnet“ das Grab wieder auf Vordermann. Aus der spontanen Aktion entwickelte sich eine langjährige „Grabpatenschaft für den scheinbar in Vergessenheit geratenen berühmten Berliner Künstler“. Wenn Sohn Kerkloh zu Hause anrief, war „unser Bully, wie ihn meine Mutter augenzwinkernd gerne nennt“, immer öfter Teil der Erzählungen – und der Freizeitgestaltung.

Aber jetzt ändert sich vieles: Seine Eltern ziehen nach dreißig Jahren Berlin zurück in die Heimat nach Münster; „ihren Bully“ wollen sie aber nicht alleine lassen. Deshalb sucht Thomas Kerkloh nach einem Menschen, der sich noch an Bully Buhlan und seine Musik (zum Beispiel an „Ich hab dir aus Ägypten einen Kaktus mitgebracht“, 1956 auf Chart-Platz 27, oder „Das Lied von der Krummen Lanke“, 1961) erinnert und die Pflege der Grabstätte fortführen möchte. „Ich weiß, dass sich meine Eltern sehr darüber freuen würden, denn ‚ihr Bully‘ ist ihnen über die Jahre dann doch sehr ans Herz gewachsen.“ Wollen Sie das machen? Dann erreichen Sie Thomas Kerkloh per E-Mail an tkerkloh@googlemail.com. Boris Buchholz