Namen & Neues

Höchste Zeit: "Geister-Villa" soll wieder genutzt werden

Veröffentlicht am 01.02.2018 von Boris Buchholz

Es war eine aufmerksame Leserin, die mich an den Artikel „Das Geisterhaus von der Schmarjestraße“ von meiner Newsletter-Vorgängerin Maike Edda Raack aus dem Sommer 2016 erinnerte: Es habe sich nichts verändert, die Villa Mehnert stehe weiterhin leer und verfalle. Ob es nicht Zeit wäre nachzurecherchieren? Aber ja! Die „neue“ Jugendstadträtin Carolina Böhm (SPD), sie ist seit Februar 2017 im Amt, hat sich das Haus in der Schmarjestraße 14 angeschaut und die Akten studiert – sie kann „die jahrelange Nichtnutzung des Gebäudes nicht nachvollziehen“. Bei der Besichtigung des Hauses habe sie Schäden „vor allem“ im Keller gesehen, „Feuchtigkeit an den Wänden und damit einhergehende Ausblühungen an den Außenwänden“. In den Wohnräumen sei das Haus auf den ersten Blick in einem „tadellosen Zustand“ (sie merkt an, dass sie allerdings keine Baufachfrau sei).

Erstaunlich ist, dass anscheinend in den Akten des Bezirksamts nicht ersichtlich ist, was das Amt nach dem Auszug des letzten Mieters (es war der Verein „Weg der Mitte“, der dort eine Kita betrieb; Bezirksamt und Verein hatten sich bis vor Gericht über den Mietvertrag gestritten) mit dem Haus vorhatte. Carolina Böhm: „Über Planungen für die weitere Nutzung des Hauses seitens des Bezirks liegen mir keine Unterlagen vor. Das letzte, was existiert, sind Protokolle einer AG, die 2009 und 2010 getagt hat.“ Damals war Anke Otto (Grüne) Jugendstadträtin. Aktuell plane das Jugendamt, die Villa für „einen sozialen Wohnzweck“ zu nutzen. Dafür müssten allerdings erst Fragen des Denkmalschutzes (das Haus ist 112 Jahre alt) und Anforderungen des Brandschutzes geklärt werden, sagt Stadträtin Böhm. Danach könnten Bauarbeiten an der Villa in Auftrag gegeben werden. „Mein Bestreben ist, die Art der Nutzung noch im ersten Halbjahr 2018 zu klären.“

Boris Buchholz