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BVV III: In der Gutzmannstraße sollen mehr Poller den Gehweg vor Auto-Rowdys schützen

Veröffentlicht am 22.02.2018 von Boris Buchholz

Kurz vor Weihnachten standen frühmorgens Anwohner an der Gutzmannstraße und wünschten sich einen sicheren Schulweg – nicht für sich, sondern für die Schülerinnen und Schüler der Emil Molt- und Süd-Grundschule. Ein großes Problem waren (und sind) ungeduldige Autofahrer, die zu Hauptverkehrszeiten schlichten Gemüts auf den Gehweg ausscheren und eine verkehrliche Engstelle auf dem Trottoir „umfahren“. Dass er (oder sie) dabei Fußgänger und vor allem Schulkinder gefährdet, nimmt dann anscheinend so mancher  rowdyhafte Verkehrsteilnehmer billigend in Kauf. Damit soll Schluss sein, forderte im Advent die Anwohnerschaft. Verkehrsstadtrat Michael Karnetzki (SPD) hatte im Dezember gesagt: „Ich sehe nicht, dass andere Maßnahmen möglich sind als die, die wir bereits gemacht haben.“ Grüne und christdemokratische Bezirksverordnete versprachen den Anwohnern Lösungsvorschläge.

Die wurden jetzt konkret: Bündnis 90/Die Grünen und CDU haben in die Bezirksverordnetenversammlung am Mittwoch eine Reihe von Vorschlägen eingebracht, wie das Verkehrsdilemma in der kleinen Straße gelöst werden könnte. Die beiden Fraktionen fordern ein „Gesamtkonzept“ und schlagen als konkrete Maßnahmen aufgepflasterte Kreuzungen (ein Steinpflaster-Streifen weist auf die Vorfahrtsregel hin), „lange einspurige Engstellen“, versetztes Parken und „Elterntaxihaltesstellen“ vor. Um illegales Autofahren auf dem Gehweg zu unterbinden, wurden Poller, die die Grundstückszufahrten „umrahmen“, ins Spiel gebracht. Sie seien „unmittelbar, schon vor Behandlung in den Fachausschüssen“ umzusetzen, so steht es im Antrag.

Er habe Elemente, „die man diskutieren kann“, so würdigte der Bezirksverordnete Andreas Thimm (FDP) den Antrag. Doch „löse er das Problem in keiner Weise“, die Gutzmannstraße sei eben eine Durchgangsstraße. Für die Auf-dem-Gehweg-Fahrer fand er klare Worte: Das sei eine „Schweinerei“, die Fahrer „müsste man fangen und bestrafen“. Und dann beschwichtigte er: Diese „Idioten“ seien jedoch die seltene Ausnahme. Der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Bernd Steinhoff, entgegnete: „Es sind zu viele, die über den Gehweg fahren.“ Viel erwarte er gar nicht von den Verkehrsteilnehmern, „vernünftig zu handeln wäre ja schon etwas“. Zuvor hatte Verkehrsstadtrat Karnetzki eingeräumt, es könnten doch noch einige Poller mehr aufgestellt werden. Ob die allerdings schon stehen, bevor der Antrag im Verkehrsausschuss (dorthin wurde er nach der Aussprache überwiesen) am 7. März behandelt wird, scheint mir recht ungewiss.