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Erst "Einfahrt verboten" ignorieren, dann das Auto im Wald abstellen: Die Pfaueninselchaussee wird illegal zugeparkt

Veröffentlicht am 30.08.2018 von Boris Buchholz

An der Einfahrt zur Pfaueninselchaussee an der Wannseer Königstraße steht ein Durchfahrtsverbotenzeichen: Autos und Motorräder dürfen die Straße nicht befahren, allein die Busse der BVG haben die Erlaubnis, in die Straße abzubiegen. Doch das scheint viele Autofahrer nicht zu interessieren; erst wird das Verbotsschild ignoriert, dann werden die Autos wild im Wald abgestellt. „Wieso ist Wildparken geduldet, obwohl nicht mal Autos einfahren dürften? Nicht eine Streife vor Ort“, schrieb Newsletter-Leser Angelo Bienek auf Twitter.

Die Polizeipressestelle erklärte mir, dass die Situation bekannt sei – und dagegen vorgegangen werde. Beamte des Polizeiabschnitts würden bei verstärktem Ausflugsverkehr (vor allem im Sommer bei schönem Wetter) kontrollieren, zusätzlich würden „Streifen auch der Einsatzhundertschaften eingesetzt“. Der Kontaktbereichsbeamte würde den Bereich regelmäßig „anlaufen“. Die Erkenntnis der Polizei: „Das bloße Aufstellen des Verkehrszeichens 260 (Durchfahrtsverbot) ist offensichtlich kein ausreichendes Hindernis.“ Sowohl Polizei als auch das Ordnungsamt würden regelmäßig Anzeigen anfertigen (für die Anzeigen zum Parken im Wald ist übrigens die Forstbehörde zuständig, wusste ich nicht). Sollten parkende Fahrzeuge die BVG-Busse oder Rettungskräfte behindern, „werden die Fahrzeuge konsequent und kostenpflichtig abgeschleppt“. Unter den Falschparkern leiden aber auch Fahrradfahrer: „Begegnungsverkehr Bus und Rad unmöglich“, schreibt Twitter-Nutzer Uli Deiters.

Auf Twitter wurde auch diskutiert, ob die im Grünen parkenden Autos durch ihre heiße Maschinerie einen Waldbrand auslösen könnten. Polizeipressesprecher Thilo Cablitz stellt klar: „Das Abstellen von Kraftfahrzeugen mit heißen Katalysatoren oder Motoren kann eine abstrakte Waldbrandgefahr darstellen.“ Der Polizeisprecher regt an, dass „Baumstämme und Betonhindernisse eingerichtet“ werden könnten, um das Parken auf dem „Seitenstreifen“ zu verhindern. In Teilen der Havelchaussee sei das geschehen, warum nicht auch in der Pfaueninselchaussee und dem Wannseebadweg? Aus Sicht der Polizei könnte eine Schranke das Befahren der Pfaueninselchaussee generell verhindern: „Ein elektronisch gesteuertes Schrankensystem würde das Befahren durch den Busverkehr weiterhin ermöglichen.“

Warum viele PKW-Nutzer trotz Verbots in die Pfaueninselchaussee einfahren, erklärt Twitter-Nutzer Patrick Madsen so: „Ich vermute ja, dass das Schild so altbacken ist, dass es mit heutigen Fahrzeugen nicht wiedererkennbar [ist] …“