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Diese Schülerinnen und Schüler sind heiß: Der Mini-Marathon kann kommen

Veröffentlicht am 26.09.2019 von Boris Buchholz

Diese Berliner Schülerinnen und Schüler sind heiß: Der Mini-Marathon kann kommen. Für Flip (10), Kaja (9), Max (10) und Antonia (9) sind es die ersten Marathon-Erfahrungen. Am Samstag, 28. September, laufen sie beim Mini-Marathon mit – 4,2 Kilometer sind zu stemmen, etwa 10.000 junge Läuferinnen und Läufer werden dabei sein (letzte Woche stellte ich bereits Leander vor). Schon seit Jahren organisiert die Steglitzer Sportlehrerin Marit Stoye die Teilnahme ihrer Grundschülerinnen und -schüler am Großevent. Sie unterrichtet an der Grundschule Schulzendorf, sie liegt in Brandenburg nahe Schönefeld.

„Die drei Sportstunden pro Woche in der Schule reichen nicht aus, um dem Bewegungsbedarf der Kinder gerecht zu werden“, sagt sie. Auch hätten viele Kinder heute nicht die Möglichkeiten, außerschulischen Sport zu treiben. Dieses Jahr haben sich fast 50 Schüler ihrer Grundschule zum Mini-Marathon angemeldet. „Nicht alle Kinder haben die Laufdistanz von 4,2 km vorher absolviert und sind am Ende umso stolzer auf sich selber“, weiß die Sportlehrerin.

Lauftraining, vor Schulbeginn, einmal die Woche. Freiwillig. Hannah (9) hat sich ordentlich vorbereitet: „Ich bin am Donnerstag um 7 Uhr gelaufen, und auch in der Hofpause.“ Für Lasse (9) ist es bereits der zweite Marathon. Am meisten freut er sich auf die Medaille und die Urkunde – „vom letzten Jahr hängt auch Beides bei mir im Zimmer“, berichtet er. Für viele Kinder seien die Auszeichnungen wichtiger Antrieb für die Teilnahme, sagt Marit Stoye. „Gerade für Kinder, die in der Schule vielleicht nicht zu den Leistungsträgern gehören, ist der Erfolg bei Sportveranstaltungen eine tolle Möglichkeit, Anerkennung zu erhalten und vor allem das Selbstbewusstsein und den Glauben an sich selber zu stärken.“

„Weil ich eine gute Zeit laufen will“: Luciano (10) ist ambitioniert – am meisten freue er sich auf das Ziel. „Auf das Laufen durch das Brandenburger Tor“, ergänzt Josephine (11). Sie ist bereits Veteranin, schon zwei Mal hat sie beim Marathon mitgemacht. Einen weiteren Marathon-Mitmach-Grund nennt Luca (10): „Weil ich gerne Spaß mache und es mir Spaß macht zu laufen“. Außerdem interessiere es ihn auch, „wie ein Marathon ist“. Seine Vorbereitung sah so aus: „Ich bin viel im Wald gejoggt und Mama mit dem Fahrrad hinterher.“ Lisa (11) kam über ihre Freundin zum Marathon: „Weil meine Freundin unbedingt wollte, dass ich mal mitrenne und weil ich es mal ausprobieren wollte.“ Worauf sie sich am meisten freue? „Ins Ziel zu rennen und zu sagen, dass ich 4,2 Kilometer gelaufen bin“, sagt Antonia (9).

„Das Schöne daran ist, dass die Kinder ohne Leistungsaspekt und Notendruck ein eigenes Ziel verfolgen, sich intrinsisch motivieren und ihr Durchhaltevermögen verbessern“, meint die Sportlehrerin. Früh übt sich. Das gilt auch für den Sohn von Marit Stoye, er ist 18 Monate alt. Er wird am Samstag beim Kinderlauf von 200 Metern mitmachen. „Er kann erst seit wenigen Wochen laufen und wird vermutlich eher Steine sammeln und Blümchen pflücken“, berichtet seine Mutter. Ob er im Ziel ankommen wird, weiß sie nicht. Das sei auch unwichtig. Wichtig sei es, ihm von Anfang an Wege in den Sport zu ermöglichen: „Wir würden uns freuen, wenn er irgendwann eine Sportart findet, die er gerne ausführt.“ – Text: Boris Buchholz
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