Namen & Neues
Weil die Politik schweigt, handeln Bürger
Veröffentlicht am 02.01.2020 von Boris Buchholz
Die Bürgerinnen und Bürger haben die Gestaltungslücke der Bezirkspolitik in Steglitz-Zehlendorf längst erkannt. Sie schließen sich zusammen, machen Druck, fordern die Politikerinnen und Politiker zum Handeln auf.
Die Bürgerinitiative Breitenbachplatz streitet erfolgreich für den Abriss der Autobahnbrücke und die Wiederherstellung des neuen-alten Kiezes zwischen Steglitz-Zehlendorf und Charlottenburg-Wilmersdorf. Das Aktionsbündnis Lichterfelde-Süd begleitet den Bau von 2500 Wohnungen auf der Lichterfelder Weidelandschaft seit Jahren kritisch und wortgewaltig. In Zehlendorf-Mitte treibt die Bürgerinitiative Zehlendorf die Politik vor sich her; die großen Bürgerzusammenschlüsse rund um den Osteweg und den Dahlemer Weg stellen Forderungen an die Regierenden.
Am Kranoldplatz – seit Jahren herrscht bei der notwendigen Umgestaltung des Platzes politischer Stillstand – haben sich Bürgerinnen und Bürger vereint, um ihren noch lebendigen, von Kleingewerbetreibenden geprägten Kiez vor zu hohen Mieten, Gewerbeleerstand und Filialisierung zu schützen. Die Bewohner der Papageiensiedlung am U-Bahnhof Onkel Toms Hütte nehmen den Klimawandel in die eigenen Hände: Die weltberühmte Architekten-Siedlung soll bis 2030 enkeltauglich sein. Und aus dem Wunsch einiger Schlachtenseer, einen eigenen Ortsteil zu begründen, ist derweil ein sozialer Akteur geworden – die Schlexit-Bürgerinnen und -Bürger versprechen sich vom eigenen Ortsschild mehr Einfluss und mehr Gehör bei der Politik. Damit auch ihre Nachbarschaft rund um die Breisgauer Straße zukunftstauglich gestaltet wird: mit Busanbindung und Zebrastreifen vor dem Einkaufs-Zentrum.
Foto: Boris Buchholz
Diesen Artikel haben wir dem aktuellen Leute-Newsletter aus Steglitz-Zehlendorf entnommen. Ihren wöchentlichen Tagesspiegel-Rundumblick aus Ihrem Bezirk können Sie ganz einfach hier bestellen: leute.tagesspiegel.de
Boris Buchholz berichtet diese Woche außerdem über diese Themen: +++ Die kritische Südwest-Agenda für 2020: Bitte deutlich mehr gestalten! Egal ob generationenfreundlicher Bezirk, Klimapolitik, Fairtrade oder der Rathausneubau – die Politik muss mehr wagen und aktiver werden +++ Bürgerinnen und Bürger haben die Gestaltungslücke der Bezirkspolitik längst erkannt: Die Menschen nehmen ihre Interessen selber in die Hand +++ Was man für die Zukunft lernt, wenn man auf dem Oberdeck einen Dreijährigen belauscht +++ Vor fünf Jahren flüchtete ihre Familie nach Berlin: Maria, 14, fühlt sich wohl in Lankwitz – sie liebt ihr eigenes Zimmer +++ Kunst aus Pferdehaaren und Politiker-Worthülsen +++ Überfüllte öffentliche Glascontainer: Über den Widerstand gegen die BSR und farbenfrohe Flaschen-Ästhetik in Südende +++ Wannseebahn und Stammbahntrasse erkunden und erwandern +++ Rapper-Hochburg Steglitz-Zehlendorf? +++ Für Jugendliche und Kinder: In den Winterferien neue Talente entdecken +++ Tegel-Chaos: Wie zwei Portugal-Reisende vor Weihnachten fast in Lichterfelde geblieben wären +++ Der große Straßencheck: Sagen Sie uns, wie Berlin künftig aussehen sollte +++