Namen & Neues

Über eine Million Euro mehr: Die Sanierung des Aula-Daches des Fichtenberg-Gymnasiums wird teurer

Veröffentlicht am 07.05.2020 von Boris Buchholz

Dauerbaustelle in Berlin-Steglitz: das Fichtenberg-Gymnasium. Jetzt wird auch die Sanierung des Aula-Daches des Fichtenberg-Gymnasiums wird teurer. Am 22. April musste der Hauptausschuss über 1.090.000 Euro zusätzlicher Mittel für die Sanierung des Fichtenberg-Gymnasiums entscheiden. Die Kosten des ersten Bauabschnitts – im Ostflügel werden die Aula und das Dach, die Fassade und die Fenster saniert – sind aus dem Ruder gelaufen. Warum? „Es handelt sich um einen denkmalgeschützten Bau aus dem Jahr 1907, für den nur noch rudimentär Bauunterlagen vorlagen“, sagt Katrin Dietl, die Sprecherin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, die die Sanierung des Gymnasiums managt. Die „vorgefundenen Bauzu­stände“ hätten „nicht zu den Bestandsunterlagen“ gepasst, heißt es erklärend in der Vorlage für den Hauptausschuss. Man habe erst beim Bauen gemerkt, was in der Vergangenheit wo und wie gebaut wurde – wiederholt habe man umplanen müssen, das habe Geld und Zeit gekostet.

Zudem wurde abgerissen, was nicht hätte abgerissen werden sollen. Auch von „Schlechtleistungen mit beteiligten Firmen“ und juristische Auseinandersetzungen ist in der Vorlage die Rede. Abbrucharbeiten seien nicht wie ausgeschrieben erledigt worden, „es kam auch zu Schäden an noch nicht abzureißenden Bauteilen, was Kosten für deren Wiederherstellung verursachte“, erläutert Sprecherin Dietl auf Nachfrage des Tagesspiegels. Diese Kosten seien den Unternehmen in Rechnung gestellt worden, die die Schäden verursacht hätten – und die hätten sich dagegen gewehrt und teilweise die Arbeiten eingestellt. Die Bauarbeiten verzögerten sich zusätzlich.

Durch die Bauverzögerungen wurde der Bau teurer. Denn alleine die Standzeiten für das Gerüst, der gesamte Ostflügel ist eingehaust, haben sich laut Hauptausschuss-Vorlage von 8 auf 32 Monate verlängert: 762.000 Euro kosten alleine die 26 zusätzlichen Monate Gerüstmiete. Auch der in der Baukalkulation bereits enthaltene Posten für „Unerwartetes“, 15 Prozent der Bausumme waren hier eingeplant, habe die Mehrkosten durch Umplanungen und Zeitverzögerungen nicht auffangen können.

Die Gesamtbaumaßnahme verlängere sich durch die Verzögerungen am Ostflügel aber nur „im Bereich von wenigen Monaten“, so Katrin Dietl. Die Bauarbeiten am Ostflügel haben 2017 begonnen, 2019 hätten sie nach der damaligen Planung beendet sein sollen; jetzt wird mit Ende 2020 gerechnet. Doch parallel haben 2018 auch die Sanierungsarbeiten am restlichen Gebäude begonnen. Dieser zweite Bauabschnitt umfasst auch den Sportplatz, Teile der Freianlagen und den Rückbau eines provisorischen Gebäudes. Ende 2022 sollte die gesamte Schule dann fertig saniert sein; jetzt rechnet Sprecherin Dietl mit einem Ende der Baumaßnahmen „Anfang 2023“.

Insgesamt sind für die Sanierung des Fichtenberg-Gymnasiums 28,85 Millionen Euro eingeplant. Verbaut seien davon aktuell bereits 13 Millionen Euro, so die Senatsverwaltung. Der Hauptausschuss hat den Etat am 22. April aufgestockt – die 1,09 zusätzlichen Millionen Euro wurden bewilligt. – Text: Boris Buchholz
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Dieser Text stammt aus dem Tagesspiegel-Newsletter für den Berliner Südwesten – Steglitz-Zehlendorf. Den Newsletter, den schon 25.000 Berliner Haushalte (und damit noch viel mehr Leserinnen und Leser) im Abo haben, gibt es kostenlos und in voller Länge unter leute.tagesspiegel.de