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Jetzt wird abgeschleppt: Die SPD diskutierte mit Radlern vor Ort über den zugeparkten Radstreifen in der Schloßstraße

Veröffentlicht am 03.09.2020 von Boris Buchholz

Beim Vor-Ort-Termin der SPD-Fraktion mit Gewerbetreibenden, Fahrradfahrern und Ordnungsamtsstadtrat Michael Karnetzki (SPD) waren sich am Montagmorgen, 31. August, alle Beteiligten einig: Die Situation an der Schloßstraße für Radfahrer müsse „dringend verbessert“ werden, so fasste es die SPD später zusammen. Zu oft blockierten parkende Liefer- und Privatfahrzeuge den jetzt auch offiziell nutzungspflichtigen grünmarkierten Radstreifen (es stehen neue Schilder). Ebenso oft versperrten Falschparker die wenigen ausgewiesenen Ladezonen. Während des Gesprächs mit Bürgerinnen und Bürgern auf dem Trottoir, unter anderem nahmen der SirPlus-Geschäftsführer Raphael Fellmer und der SPD-Fraktionsvorsitzende Norbert Buchta teil, wurde das Problem konkret – in Sichtweite ließ das Ordnungsamt zwei Falschparker abschleppen.

Im Gespräch seien viele Ideen aufgezeigt worden, berichtet Benjamin F., er hatte mit seinen Beiträgen auf Twitter die Diskussion ins Rollen gebracht: „Parkplätze sollen wegfallen für Lieferzonen und Behindertenparkplatze, zusätzlich soll eventuell ein Parkleitsystem für die Parkhäuser installiert werden.“ Jetzt sei es an der SPD, für diese Pläne Umsetzungen zu finden.

Eine Idee stach hervor: Könne man den privaten Autoverkehr in der Schloßstraße generell untersagen? Darüber sollte prinzipiell nachgedacht werden, heißt es bei der SPD. „Parallel verläuft die A103, daher wäre das durchaus vorstellbar“, meint der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Rainer Ziffels im aktuellen Newsletter seiner Fraktion. Allerdings: „Im Gegenzug müssten die öffentlichen Verkehrsmittel deutlich verstärkt werden, außerdem müssen Lösungen für Arztpraxen und mobilitätseingeschränkte Personen geschaffen werden“, so Rainer Ziffels. Schneller umsetzbar könnte es sein, die Flächen für privates Parken zu reduzieren und verstärkt auf die Parkhäuser zu verweisen, die oft zu großen Teilen leerstehen würden.

Zurück zu den Falschparkern und Ladezonen-Blockierern. Auch Benjamin F. beobachtet, dass „das Ordnungsamt seit einer Woche fleißig am Umsetzen“ sei. Die Frage sei nur, „wie lange die das so durchhalten“. Vermutlich nicht lange – denn das Ordnungsamt habe derzeit nur 32 voll ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, erklärte Stadtrat Michael Karnetzki auf der Schloßstraße: „Da kommen am Ende gerade einmal fünf Doppelstreifen raus, die im kompletten Bezirk unterwegs sind.“

Nächste Station ist die Bezirksverordnetenversammlung. SPD-Fraktionschef Norbert Buchta kündigte an, dass die Anregungen aus dem Bürgersteiggespräch in Anträge für das Bezirksparlament münden würden.