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Corona: Im Bus vor dem Rathaus wird schnell getestet

Veröffentlicht am 03.12.2020 von Boris Buchholz

Vor dem Bauteil E steht er, neben dem Brunnen, an der Ecke von Kirch- und Martin-Buber-Straße: der Corona-Testbus der Bundeswehr. Gleich dahinter hat ein Krankenwagen des Deutschen Roten Kreuzes geparkt. Immer zwei Mitarbeiter des DRK und zwei Soldaten betreuen das Testmobil. „Corona-Teststelle für Pflegepersonal“ steht auf dem Monitor in der Außenwand des Bundeswehr-Fahrzeugs.

Seit einer Woche werde in dem Bus „ausschließlich das Pflegepersonal der ambulanten Pflegedienste“ getestet, erklärt Gesundheitsstadträtin Carolina Böhm (SPD) auf Anfrage des Tagesspiegels. Sie war am Dienstag vor Ort, machte sich ein Bild, sprach mit den Beschäftigten. Am Montag seien 35 Personen getestet worden, „das war dann schon eine gute Auslastung“. Wenn sich das neue Angebot im Bereich der Hauspflegedienste und Sozialstationen weiterverbreite „und wir so das Infektionsrisiko für die ambulante Pflege senken können, dann ist das ein großer Erfolg im Rahmen einer gesamten Strategie zum Schutz der besonders vulnerablen Gruppen“, sagt die Stadträtin.

Wochentags von 10 bis 16 Uhr sind die Teams vor Ort. In Ausnahmefällen, zum Beispiel bei einem Ausbruch in einer Einrichtung, könnte das Testmobil auch kurzzeitig abgerufen und vor Ort eingesetzt werden. Ein Anmeldesystem existiere leider nicht, sagt Carolina Böhm. Am Mittwochvormittag warteten zwei Menschen in der „Schlange“ vor dem Bus.

„Nur“ ein Schnelltest. Bisher können die Bus-Tester nur einen Schnelltest durchführen. „Leider sind keine PCR-Tests vorhanden, die einen positiven Schnellabstrich noch einmal bestätigen können“, berichtet die Gesundheitsstadträtin aus der Bus-Praxis. Im Tagesspiegel-Gespräch vor zwei Wochen war Bürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski (CDU) noch davon ausgegangen, dass nach einem positiven Schnelltest gleich im Bus ein Abstrich für einen sichereren Test vorgenommen werden könnte (ich berichtete hier). Das Angebot aus dem Gesundheitsamt bei einem positiven Schnelltest lautet jetzt: „Sollten die Personen im Bezirk wohnen, können Sie sich mit dem positiven Schnelltest beim Gesundheitsamt melden und erhalten dann möglichst rasch einen Folgetermin in unserer [stationären] Teststelle.“

Carolina Böhm ist froh, dass der Bus vor dem Rathaus seine Arbeit aufgenommen hat. Auf die Frage, wie lange die Bus-Soldaten und die Mitarbeiter des DRK ihren Dienst in Zehlendorf versehen werden, antwortete die Dezernentin, „von einem Enddatum ist mir nichts bekannt“. Sie wünsche sich sehr, dass in den Testmobilen, berlinweit gibt es noch weitere, auch weitere Berufsgruppen getestet werden und so „die Nutzung umfassend erfolgt“. Das werde auf Landesebene diskutiert und geprüft – und jetzt müsse sie los, sie werde im Abgeordnetenhaus erwartet. Text: Boris Buchholz
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