Namen & Neues
Einwohnerantrag in der BVV: Mehr Tempo 30 auf dem Ostpreußendamm "unumgänglich"
Veröffentlicht am 21.01.2021 von Boris Buchholz
1.557 Unterschriften wurden vom Büro der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) als gültig anerkannt: Am gestrigen Mittwoch, 20. Januar, stand der Einwohnerantrag „Sicherer Schulweg Giesensdorfer – Einrichtung Tempo 30“ zur ersten Lesung auf der Tagesordnung der BVV. Wie berichtet fordern Eltern der Giesensdorfer Grundschule sowie von drei Kindertagesstätten, der Förderverein der Schule, die Schul- und Kitaleitungen sowie die Evangelische Gemeinde Petrus-Giesensdorf, dass die Verkehrssituation am Ostpreußendamm entschärft und entschleunigt werden soll. „Ich kenne die Verkehrssituation vor der Schule seit über sechs Jahren sehr gut – und sie hat mich vom dem ersten Schultag meiner Tochter mit großer Sorge erfüllt“, berichtete Anne Löchte, die Gründerin und Sprecherin der Initiative „Sicherer Schulweg Giesensdorfer“, in der Pauluskirche den Bezirksverordneten. Ihre Tochter sei Zeugin gewesen, wie vor drei Jahren ein 10 Jahre alter Mitschüler bei Fußgänger-Grün auf der Kreuzung von Ostpreußendamm und Osdorfer Straße von einem Auto angefahren und schwer verletzt wurde.
Seit zehn Jahren setzen sich Schule, Eltern und Anwohner für durchgehendes Tempo 30 auf dem Ostpreußendamm ein. Bisher vergeblich. „Jetzt reicht es“, findet Anne Löchte. „Denn der Verkehr auf dem Ostpreußendamm und der Osdorfer Straße nimmt seit Jahren zu, und er wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen, unter anderem durch das Neubaugebiet an der Osdorfer Straße.“ Die Ausweitung von Tempo 30, bisher gilt es nur in einem kurzen Abschnitt vor der Schule, sei „unumgänglich“, sie hoffe bei einer Tempodrosselung auf „mehr Achtsamkeit der Autofahrer“. Als weitere Maßnahme sei auch eine fußgängerfreundliche Veränderung der Ampelschaltung wichtig, so Anne Löchte – die Senatsverkehrsverwaltung hat bereits eine Überprüfung der Grünzeiten begonnen (meinen Bericht kurz vor Weihnachten finden Sie hier).
Ganz wichtig ist der Bürgerinitiative, dass der dringende Bedarf nach mehr Tempo 30 und eine fußgängerfreundlichere Ampelschaltung nicht gegeneinander ausgespielt würden. „Wir brauchen beides: Die Ausweitung von Tempo 30 in Kombination mit einer Veränderung der Ampelschaltung“, betonte Sprecherin Löchte. Sie bat alle Bezirksverordneten im Namen der Kinder und der 1.557 Unterzeichner, dem Einwohnerantrag zuzustimmen. Sie verließ das Redepult – und die Bezirkspolitiker überwiesen den Einwohnerantrag in den Ausschuss für Straßenverkehr.