Namen & Neues

FUBIC bekommt FUHUB: Erster Investor für Innovationspark in Dahlem gefunden

Veröffentlicht am 10.03.2022 von Boris Buchholz

Seit 2019 wird das ehemalige Militärkrankenhaus der US-Armee in der Dahlemer Fabeckstraße umgebaut: Auf dem Gelände entsteht bis 2024 ein Gründungs- und Innovationszentrum, das FUBIC. Der Platz im „Business and Innovation Center next to Freie Universität“, das ist der lange Name hinter der Abkürzung, wird dringend gebraucht. Die Start-Up-Villa der FU platzt aus allen Nähten, immer mehr Firmenausgründungen aus dem Uni-Umfeld benötigen Platz.

Meilenstein erreicht. Für das nötige Raumangebot soll im FUBIC nicht nur das ehemalige Hauptgebäude des Krankenhauses sorgen, es wird gerade saniert und umgebaut; 30.000 Quadratmeter Nutzfläche sind hier vorgesehen. Rund um das Herz des Zentrums sind sechs weitere Gebäude geplant, die von Investoren errichtet werden sollen. Der Gedanke: Durch die exzellente Anbindung an die Forschungsinfrastruktur der Universität könnten auch weitere Firmen der Biotechnologie-, der Medizin-, Kommunikations- und Chemiebranche an der Fabeckstraße einziehen. Jetzt verkündete die landeseigene Wista Management GmbH, sie ist die Besitzerin des FUBIC und betreibt bereits den Technologiepark Adlershof, dass ein Meilenstein erreicht wurde – der erste Investor wurde gefunden, der eines der sechs Satellitengebäude am FUBIC bauen wird.

„Wir sind Feuer und Flamme für dieses Projekt, bei dem einfach alles stimmt“, sagt Toğrul Gönden, Managing Director von Driven Investment. „Denn wir können eine Life-Science-Immobilie an einem optimalen Forschungsstandort entwickeln, deren Nachhaltigkeit zudem Modellcharakter haben wird.“ Der Immobilienentwickler Driven hat am 1. März einen Erbaurechtsvertrag über 65 Jahre unterzeichnet. In dem Forschungs- und Bürogebäude sollen sowohl biologische als auch chemische Labore auf etwa 6300 Quadratmeter Nutzfläche einziehen, die Driven dann an Start-Ups, junge Unternehmen und bereits etablierte Hightech-Firmen vermietet. Der Name des neuen Projekts: FUHUB, abgeleitet vom englischen „Hub“, was unter anderem Drehscheibe und Netzknoten bedeutet.

Der „Netzknoten an der FU“ soll 2024 fertig sein. Der Immobilienentwickler rechnet mit einer Baugenehmigung Ende 2022, das neue Forschungsgebäude könnte dann „in der zweiten Jahreshälfte 2024“ stehen. Der Investor geht von einer „enormen Nachfrage nach Life-Science-Flächen in Berlin“ aus. Toğrul Gönden: „Wir befinden uns schon in Gesprächen mit mehreren Mietinteressenten aus dem Forschungsbereich für zusammen etwas mehr als die Hälfte der Flächen.“

Die Wista ist zufrieden. Geschäftsführer Roland Sillmann ist zuversichtlich, dass mit Driven ein kompetenter Partner gefunden worden sei, um „den Innovationscampus FUBIC zu einem Life-Science-Campus mit internationaler Strahlkraft zu entwickeln“.

Das FUHUB soll besonders nachhaltig werden. Das beauftragte Büro Bollinger + Fehlig Architekten plant, das Gebäude in Holzhybridbauweise zu errichten, ein System zur Regenwasserrückgewinnung sei vorgesehen. Das neue Haus soll in das Energiekonzept des FUBIC integriert werden, das Innovationszentrum soll seinen Strom ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen beziehen und CO2-neutral sein. Wie das FUHUB konkret aussehen soll, ist noch nicht bekannt. Ein Blick nach Potsdam könnte sich lohnen, um ein Gefühl für den Neubau zu bekommen: Dort haben Driven und das Architekturbüro den „Think Campus“ entwickelt, ein vier- beziehungsweise fünfgeschossiges Gebäudeensemble mit einer großen Fassade aus Glaselementen – Bilder sehen Sie hier.

  • Fotos: Wista / Heinle, Wischer und Partner, Freie-Architekten; Bollinger + Fehlig Architekten GmbH BDA