Namen & Neues
„Brücke Berlin-Charkiw“: Konferenz der Partnerstädte im Henry-Ford-Bau
Veröffentlicht am 22.06.2023 von Boris Buchholz
Oleksij Makejew, der Botschafter der Ukraine in Deutschland, und Anka Feldhusen, Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland in der Ukraine, haben die Schirmherrschaft übernommen: Am 7. Juli laden der Städtepartnerschaftsverein Steglitz-Zehlendorf, die deutsche Honorarkonsulin in Charkiw, Tatjana Hawrysch, der grüne Bezirksverordnete Carsten Berger, die Freie Universität und die Karasin-Universität Charkiw zur Konferenz „Brücke Berlin-Charkiw“ ein. Steglitz-Zehlendorf will helfen: „Mit der Konferenz als Brückenschlag der beiden Partnerstädte möchten wir nun eine Plattform schaffen, um sich zu informieren, bestehende Projekte zu koordinieren und weitere Maßnahmen effektiv gemeinsam zu entwickeln“, heißt es in der Einladung.
Große Teile Charkiws sind zerstört, hunderte Wohnhäuser unbewohnbar, medizinische Einrichtungen werden ebenso bombardiert wie Verwaltungsgebäude oder Schulen. „Unermüdlich arbeiten lokale Administration und Freiwillige vor Ort daran, medizinische Versorgung, Infrastruktur und humanitäre Lage in Charkiw und der ganzen Region aufrechtzuerhalten“, schreibt das Organisationsteam der Konferenz. Die erste Verwüstungswelle erlebte Steglitz-Zehlendorfs Partnerstadt gleich zu Beginn des russischen Angriffskriegs im Frühjahr 2022. Zum Beispiel die Karasin-Universität: Bei einem Raketenangriff im März 2022 wurde das Gebäude der ökonomischen Fakultät zerstört, die Universitätsklinik wurde stark beschädigt. Doch auch nach der Rückeroberung des Charkiwer Gebiets durch ukrainische Truppen gingen die Raketenbeschüsse weiter, die zivile Infrastruktur der Stadt wird fortdauernd angegriffen.
Bei der Konferenz soll es um konkrete gemeinsame Anstrengungen, um Hilfe und Wiederaufbau gehen. Vertreterinnen und Vertreter der Charkiwer Stadtverwaltung, der Karasin-Universität und des Zivilschutzes werden per Video aus der Ukraine zugeschaltet; sie berichten von der konkreten Situation und aktuellen Herausforderungen berichten. Im Anschluss tagen dann drei Arbeitsgruppen, bei denen die Teilnehmenden aus Charkiw (per Internet) und Berlin diese Themen bearbeiten:
- Zivilschutz / Bautechnik / Umweltschutz gegen ökologische Kriegsfolgen;
- Medizinische Hilfe / Medizintechnik / Knowhow-Transfer Medizin / Psychologische Hilfe;
- Bildungszusammenarbeit / Jugendaustausche / Kultur / Sozialarbeit / Zivilgesellschaft.
Der Bezirksverordnete Carsten Berger hofft im Gespräch mit dem Tagesspiegel, dass die Einladung zur Konferenz möglichst viele bereits in der Ukraine-Hilfe aktive Menschen, Hilfsorganisationen und Netzwerke erreicht. Die Brücke zwischen Berlin und Charkiw soll ausgebaut und gefestigt werden.
- Die Konferenz „Brücke Berlin-Charkiw“ findet am Freitag, 7. Juli, ab 11 Uhr im Henry-Ford-Bau der Freien Universität statt (Garystraße 35). Die Teilnahme ist kostenlos. Es wird um eine Anmeldung per E-Mail an bruecke.berlin.charkiw@gmail.com gebeten (bitte gegebenenfalls Organisation und Personenzahl angeben).