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Bürgerinnen und Bürger für den Blumenkiez: Aufwertung rund um den S-Bahnhof Botanischer Garten gefordert

Veröffentlicht am 29.06.2023 von Boris Buchholz

Im Januar diskutierte die Anwohnerschaft rund um den S-Bahnhof Botanischer Garten über die Zukunft ihres Kiezes nach der Fertigstellung der neuen Moltkebrücke (hier mein Bericht), 2024 soll das Zehn-Millionen-Euro-Bauwerk fertig werden. Zwei Monate später gründeten 50 Nachbarinnen und Nachbarn sowie Genwerbetreibende die Bürgerinitiative Blumenkiez. Ihr wichtigsten Ziele: Das Quartier um den S-Bahnhof soll aufgewertet und der Durchgangsverkehr nach der Brückenöffnung gar nicht erst wieder in die Moltke- und Enzianstraße gelenkt werden. Idealerweise, so wünschen sich das die Bürgerinnen und Bürger, sollten vorbereitende Maßnahmen bereits vor der Inbetriebnahme für den Autoverkehr im Frühjahr 2024 durchgeführt werden. In einer Pressemitteilung der BI heißt es: „Der Initiative geht es dabei insbesondere darum, den Verkehr zwischen Gardeschützenweg und Unter den Eichen zu entschleunigen und so zu regeln, dass der durch die sich seit Jahren hinziehenden Einschränkungen für den Brückenbau in Mitleidenschaft gezogenen Einzelhandel im Kiez nach zuletzt großen Leerständen seine Funktion als Nahversorger erhalten kann.“

Auch solle der Vorplatz des Bahnhofs, der Eugen-Gerstenmaier-Platz, umgestaltet werden und „zu einem lebendigen Treffpunkt für Jung und Alt etwa mit einem Brunnen und Spielgerät“ werden. Mit diesem Anliegen laufen die Engagierten bei der Bezirksverordnetenversammlung durch weit geöffnete Türen: In ihrer Juni-Sitzung forderten die Bezirksverordneten auf Antrag von Grünen, SPD und FDP einstimmig, dass das Straßen- und Grünflächenamt unter der Leitung von Stadtrat Urban Aykal (Grüne) ein Konzept für die Weiterentwicklung des Platzes vorlegen soll. „Dabei sollen weitere Entsiegelung und Bepflanzung sowie das Aufstellen von Stadtmobiliar erfolgen und geprüft werden, ob auch Vorschläge von Anwohnenden Berücksichtigung finden können“, so lautet der Antragstext.

Die BI will noch mehr – nämlich die „Revitalisierung des Parkes am Asternplatz“. Tatsächlich vegetiert dort das Stadtgrün vor sich hin, der kleine Spielplatz hätte in Schulnoten eine glatte Sechs verdient – ungenügend. Der Park ist nicht nur Naherholungsfläche, sondern auch Visitenkarte des Bezirks: Besucherinnen und Besucher des Botanischen Garten aus nah und fern müssen von der S-Bahn kommend den Asternplatz überqueren.

Konkrete Absprachen. Bereits Ende Mai kam es zu einem Gespräch mit dem Straßen- und Grün-Stadtrat im Rathaus Zehlendorf. „Konkret geplant wird in einem ersten Schritt die Einrichtung einer genügenden Anzahl von Kurzzeitparkplätzen für Kunden und zur Belieferung vor den Geschäften“, berichtet Eckhard Lüth, einer der Sprecher der Bürgerinitiative, von dem Zusammentreffen. An der Ecke von Gardeschützenweg und Moltkestraße solle „eine Gehwegvorstreckung oder ein sogenanntes ‚Berliner Kissen‘“ für die Entschleunigung des Autoverkehrs sorgen. Auch über mehr Fahrradparkplätze im Bereich der Brücke sei gesprochen worden. Wegweisend: Die Kiezbewohner setzen sich dafür ein, dass am Eugen-Gerstenmaier-Platz ein Teil der vor dem Brückenbau dort befindlichen Parkplätze nicht wieder eingerichtet werden sollen.

Um mehr Kraft zu sammeln, sich zu vernetzen und auszutauschen, lädt die Bürgerinitiative Blumenkiez (der Name kommt von den umliegenden Straße, die nach Tulpen, Hortensien, Veilchen und Lilien benannt sind) am Samstag, 8. Juli, um 11 Uhr zum gemeinsamen Kiez-Frühstück ein. Der Bürgersteig vor dem Second-Hand-Laden (Hortensienstraße 12b) wird zum Treffpunkt. „Für den Rahmen und Kaffee ist gesorgt“, so die BI. Kulinarisches Frühstücksgut und Geschirr solle bitte mitgebracht werden. Bei Regen fällt der gemeinsame Start in den Tag aus. Allerdings wurde der die Blumen im Kiez freuen.

  • Die Bürgerinitiative Blumenkiez trifft sich alle zwei Wochen dienstags in den Gemeinderäumen der Martin-Luther-Kirche in der Hortensienstraße. Neue Interessanten sind willkommen. Informationen und Anmeldungen unter: info@buchhandlung-schwericke.de oder Telefon (030) 84 31 97 23.