Namen & Neues
Kranoldplatz: Neuer Dachverband will Druck für schnelle Umgestaltung machen
Veröffentlicht am 19.10.2023 von Boris Buchholz
In Lichterfelde-Ost haben sich sechs Initiativen und Organisationen zum „Bündnis für einen lebendigen Kranoldplatz“ zusammengeschlossen. Die Standortgemeinschaft Mein LiLa, die Initiative Lebenswerter Kranoldplatz, die Initiative Brauerkiez, das Gremium für Mobilität und Schulwegsicherheit der Grundschule unter den Kastanien, die Kranoldkiez-Runde und die bau.stelle Kinderwerkstatt fordern im neuen Bündnis das Bezirksamt auf, „schnellstmöglich Maßnahmen zur grundlegenden Verbesserung der Aufenthalts- und Einkaufsqualität auf dem und rund um den Kranoldplatz zu ergreifen“.
Um das zu erreichen, schlägt das Bündnis vor, „ein integriertes Gesamtkonzept für eine klimafreundliche, umweltverträgliche und nachhaltige Umgestaltung des Kranoldplatzes und seiner Umgebung zu entwickeln und umzusetzen“. Künftig sollen im Zentrum von Lichterfelde-Ost der öffentliche Nahverkehr, Zufußgehende und Radfahrende sowie Kinder, ältere Leute und Menschen mit Mobilitätseinschränkungen Vorrang haben. Für Autofahrerinnen und -fahrer müsse ein geeignetes Parkraumkonzept entwickelt werden. Beim Umbau des Kranoldplatzes müssten zudem „die Interessen der Markthändler:innen durch kurze Umbauzeiten sowie günstige Standortbedingungen während des Umbaus berücksichtigt“ werden. Wie der Platz und seine Umgebung umgestaltet wird, sollte über einen Wettbewerb ermittelt werden.
Die Gedanken und Vorgaben zum geforderten Wettbewerb sind weitreichend. Es soll künftig rund um den Platz und von der Morgensternstraße bis zum Oberhofer Platz Tempo 30 gelten. Der Platz soll möglichst vergrößert und entsiegelt werden. Zudem sind einerseits Ideen für einen komplett autofreien Platz gewünscht, zum anderen sollen die Planenden Ideen für einen „Kranoldplatz mit nur noch einer geringen Anzahl von zeitlich eingeschränkt nutzbaren Parkplätzen“ liefern. Die Planungen sollen mit den Lichterfelderinnen und Lichterfeldern erörtert und von den Bürgern bewertet werden. Auch Kinder sollen beteiligt werden. Am Ende soll ein Votum der Bürgerschaft zu den Neugestaltungsplänen stehen.
Mit diesen Ideen will das Bündnis eine Phase des Stillstands überwinden. „Seit Jahren besteht der Kranoldplatz aus einem komplett versiegelten, tristen Platz, der außer zu Marktzeiten als Parkplatz genutzt wird“, begründet das Bündnis seine Vorschläge. Dabei stünden in unmittelbarer Nähe „an allen Wochen- und sogar Markttagen genügend freie Parkplätze zur Verfügung“. Obwohl seit Jahrzehnten über einen Platzumbau gesprochen werde, habe es die Politik bisher nicht geschafft, ein Konzept, das alle Nutzergruppen berücksichtigt, vorzulegen – so lautet die Problemanalyse des Bündnisses.
Einwohnerantrag geplant. Im ersten Schritt haben die Bündnispartner ihre Vorstellungen und Forderungen an das Bezirksamt übermittelt. „Um unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen, beabsichtigen wir in einem zweiten Schritt einen Einwohnerantrag in die Bezirksverordnetenversammlung einzubringen“, heißt es in der Presseerklärung zur Gründung der neuen Dachorganisation im Kranoldkiez. „In Kürze werden wir damit beginnen, die dafür erforderlichen Unterschriften zu sammeln.“
- Kontakt zum „Bündnis für einen lebendigen Kranoldplatz“ kann über die E-Mail-Adresse buendnis@kranold-markt-platz.de aufgenommen werden.