Namen & Neues
Osteweg 53 soll Schule werden: Förderzentrum Geistige Entwicklung in Lichterfelde geplant
Veröffentlicht am 12.12.2024 von Boris Buchholz
Das brachliegende und verfallende ehemalige Telefunken-Gebäude am Osteweg 53 in Lichterfelde soll in wenigen Jahren von spielenden und lernenden Kindern und Jugendlichen zu neuem Leben erweckt werden: Das denkmalgeschützte Ensemble soll „als dauerhafter Standort für eine weitere Förderschule mit dem Förderschwerpunkt GE [Geistige Entwicklung] saniert und modernisiert werden“, schreibt Bildungsstadträtin Cerstin Richter-Kotowski (CDU) in der Antwort auf eine schriftliche Anfrage des FDP-Schulpolitikers Søren Grawert. Das Grundstück soll vom Land wieder in das Fachvermögen des Bezirks wechseln.
Damit geht ein jahrelanges Tauziehen zwischen Senat und Bezirk zu Ende. Zwar ist das Grundstück seit langem als potenzieller Schulstandort definiert. Doch 2018 scheiterte der Bezirk, auf den benachbarten Grundstücken Osteweg 53 und 63 die Anna-Essinger-Gemeinschaftsschule unterzubringen: Die Schule sollte vereint werden; bis heute ist sie zweigeteilt, die Grundschüler werden in Düppel, die Oberschüler in Lichterfelde unterrichtet. Doch dann errichtete der Senat eine Flüchtlingsunterkunft am Osteweg 63, das Nachbargrundstück war für die Anna-Essinger-Schule zu klein.
Die neuesten Pläne des Bezirksamts: Am Osteweg soll eine neue Schule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung entstehen, geplant wird mit einer Kapazität von bis zu 176 Schulplätzen. „Damit würde die Versorgung der Kinder aus dem Bezirk Steglitz-Zehlendorf und den angrenzenden Bezirken deutlich verbessert“, so die Bildungsstadträtin. „Der Bedarf für diese Schulplätze wurde von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie bestätigt.“
Doch bevor eine neue Schule gegründet wird, soll das alte Telefunken-Gebäude erst noch einer anderen Schule aus Ausweichquartier dienen. Das Schulhaus der Peter-Frankenfeld-Schule, die Förderschule liegt in der Lankwitzer Wedellstraße, ist marode und muss abgerissen und neu gebaut werden. Während der Bauzeit finden die Schüler, die Lehrenden, das Erzieher- und Therapeutenteam im Osteweg Unterschlupf.
Allerdings muss die alte Fabrik, bevor dort junge Leute unterrichtet werden können, denkmalgerecht saniert und energetisch ertüchtigt werden. Auch fehlen Treppen, damit überall im Haus zwei Fluchtwege zur Verfügung stehen.
Einen genauen Zeitplan für die Schul-Rochade gibt es noch nicht. Cerstin Richter-Kotowski kündigt an, dass die Umbaumaßnahmen für das Investitionsprogramm 2025 bis 2029 angemeldet werden sollen.
Und was meint der Fragesteller zu dieser Entwicklung? „Dass der Stillstand am Osteweg 53 endlich beendet wird und das Grundstück als Schulstandort gesichert werden kann, ist eine gute Nachricht und ein großer Erfolg für unseren Bezirk“, sagt Søren Grawert. „Für die Entwicklung des Standortes darf keine Zeit mehr verloren gehen.“ Der Osteweg 53 müsse „schnellstmöglich“ in die Investitionsplanung aufgenommen werden.