Sport
Veröffentlicht am 23.05.2019 von Boris Buchholz
Basketballer holen Edelmetall für Zehlendorf. Was haben Dortmund und Zehlendorf seit dem vergangenen Wochenende gemeinsam? Beide sind Deutscher Vizemeister: die Dortmunder dank ihrer Borussia im Fußball, die Zehlendorfer dank ihrer Basketball-Gemeinschaft (BGZ) im Basketball, Altersklasse Ü35. Tagesspiegel-Redakteur Lars Spannagel (mit viel Einsatz und null Punkten in zwei Partien) war Teil des BGZ-Teams, das in München Silber holte. Hier sein Bericht:
„Sage und schreibe 19 Spieler der BGZ der Jahrgänge 1977 bis 1984 wollten bei der Deutschen Meisterschaft dabei sein. Die Motivation, nach dem Gewinn der Norddeutschen Meisterschaft im Februar auch in München um den Titel mitzuspielen, war groß.
Zum Auftakt am Samstag gab es einen 49:42-Sieg gegen die BG Viernheim/Weinheim, danach stand fest: Ein Sieg am Sonntagmorgen gegen den SV Hagen-Haspe 70 würde zum Einzug ins Finale reichen. Diese Perspektive bewog alle Zehlendorfer, entgegen aller Gewohnheit die Turnierparty am Samstagabend auszulassen. Und die Askese sollte sich auszahlen: In einem dramatischen Spiel konnte Hagen nach zweistelligem Rückstand noch 49:48 besiegt werden. Doch im Endspiel war Gastgeber FC Bayern dann leider zu stark, angeführt vom langjährigen Bundesligaprofi und Nationalspieler Jan Jagla (ehemals TuS Lichterfelde und Alba Berlin, 2,13 Meter groß, 141 Länderspiele) setzten sich die Bayern klar mit 64:40 durch.
Der Jubel im BGZ-Team über den zweiten Platz war trotzdem riesig. Auch weil der Großteil der Mannschaft sich seit Kindertagen kennt und seit mehr als zwei Jahrzehnten für den Traditionsverein BG Zehlendorf spielt. Die Vizemeisterschaft war also auch Ergebnis und vorläufige Krönung jahrelanger Freundschaften und unzähliger gemeinsamer Trainingsstunden. Kein Wunder, dass nach dem Halbfinalsieg gegen Hagen einige Tränen flossen und auf der Rückfahrt nach Berlin einiges Bier.“