Kiezgespräch
Veröffentlicht am 04.02.2021 von Boris Buchholz
Letzte Woche hatte ich Ihnen Einblicke in meine Nöte als Vater einer 14-jährigen Schülerin gegeben. Durch die sich in unserem Wohnzimmer befindliche Heimschule (dank der Winterferien ist diese Woche der Wohnzimmertisch gerade frei von Büchern, Heften, Füller, Tintenkiller, Laptop und Bananenschalen) werden wir Eltern teilweise mit Problemen konfrontiert, die ich früher sicherlich wahlweise einhändig mit links oder rechts gelöst hätte. Heute sind es Bücher mit sieben Siegeln. „Wieviele Elektronen hat Natrium eigentlich in der äußeren Schale?“, wollte die Chemielehrerin von meiner Tochter wissen. Und weil sie das auch nicht wusste, bat mich der Nachwuchs um eine begründete Schätzung. Aber ich schätze nicht, in solchen Fällen setze ich ein kluges Gesicht auf – und youtube und suchmaschine mir Augen rot und Finger wund.
„Das mit den Elektronen auf der äußersten Schale ist ganz einfach, wenn man ein Periodensystem zur Hand hat“, klärte mich Leserin Mirjam Brockmann auf; sie ist passenderweise hauptberuflich Chemielehrerin. Die Spalten des Periodensystems – es sind acht, sie tragen römische Ziffern – sind die Hauptgruppen. Und jetzt kommt der Clou: „Die Zahl der Außenelektronen entspricht der Hauptgruppennummer in römischen Ziffern.“ Die Frage der Lehrerin meiner Tochter sei also leicht zu beantworten: Natrium (Na) steht in ersten Hauptgruppe und hat deshalb ein Elektron auf der äußeren Schale. Kohlenstoff (C) zum Beispiel steht in der vierten Hauptgruppe, das macht vier Außenelektronen; Brom (Br) hat sieben. Danke für Ihre Expertise, Frau Brockmann!
Der neue Service im Südwest-Newsletter: Schicken Sie mir ungeklärte Fragen aus der Heimschule! Was wollten Sie und Ihre Kinder (oder Enkel) letztens klären, worauf fanden Sie keine Antwort? Welche beeindruckende Tatsachen haben Sie durch Ihre Kinder gelernt? Was sind die Fragen, die ohne das Homeschooling niemals in Ihrem Wohnzimmer aufgetaucht wären? Senden Sie mir die interessantesten Denkaufgaben und sportlichsten Fragen (die, die Sie nicht schlafen lassen) zu und ich gebe sie an die Newsletter-Leserschaft weiter. Ich wette, im Wissensnetzwerk der aktuell fast 29.000 Abonnentinnen und Abonnenten wird es vor Antworten nur so wimmeln. Meine E-Mail-Adresse lautet: boris.buchholz@tagesspiegel.de.
Text: Boris Buchholz
+++
Sie wollen mehr aus Berlins Bezirken lesen? Die 12 Tagesspiegel-Bezirksnewsletter gibt es, Bezirk für Bezirk, kostenlos unter leute.tagesspiegel.de
+++
Und hier noch mehr Themen im aktuellen Tagesspiegel-Newsletter für Steglitz-Zehlendorf
- Das Lokalparlament kommt in die digitalen Gänge
- Der Traum von Tokio schwindet: Der Rollstuhltennisspieler Marc Laudan möchte zu den Paralympischen Spielen 2021
- Stillstand am Osteweg 53: Die Anna-Essinger-Gemeinschaftsschule zieht nicht ein
- Der Zehlendorfer Rumpelbasar braucht Ihre Hilfe: Spendenkonto ist eingerichtet
- “Auf den ersten Blick besser“: Kehrtwende von Investor Harald Huth am Kranoldplatz
- Unikum in Berlin: Steglitz-Zehlendorf hat keinen Flüchtlingskoordinator mehr
- Gemälde im Abo für Richys Wand: „Kunstgeier“ gewinnt FU-Gründerwettbewerb
- Dahlemer Gesprächsabende: Wie verändert die Corona-Krise unsere Gesellschaft?
- Virtuelle Job-Messe: Ausbildungs- und Praktikumsplatzvermittlung im Lockdown
- Fairplay: Nur ein Verein aus dem Südwesten nutzte 2020 das Förderprogramm für fair gehandelte Bälle und Sportkleidung
- Neuer Service: Schicken Sie mir ungeklärte Fragen aus der Heimschule!