Atila Altuns Tipp für Sie
Veröffentlicht am 02.08.2018
Beste Steaks bei „Burger Art“. Kurz vor Beginn der Fußball-WM hat das „Burger Art“-Steakhaus eröffnet, von den Machern des gleichnamigen Imbiss. Ganz ohne Tamtam und Feuerwerk, mit etwas Vorlauf, schließlich soll bis zur offiziellen Eröffnungsfeier am Ende des Sommers alles optimal sein. So der ursprüngliche Plan.
Wäre da nicht die schon seit Monaten laufende Mundpropaganda wie auch die riesige Glasfront des Restaurants am Hermann-Ehlers-Platz, durch die man eine große beleuchtete Fleischvitrine erkennt. Das weckte schon früh das Interesse der Gäste und brachte, nicht nur wegen der hochsommerlichen Temperaturen, das „Burger-Art“-Team schon mal ins Schwitzen.
Der sogenannte Dry-Age-Schrank, auf deutsch Trockenreife-Schrank, ist ein echter Hingucker. Dort lagert ein ganzes Arsenal unterschiedlicher Fleischsorten: US-amerikanisches T-Bone- und Porterhouse- neben irischem Tomahawk-Steak und Filet aus Argentinien. Etwas preiswerter ist das Brandenburger Entrecôte oder das Lammkarree, welches ebenfalls aus der Region stammt. Außerhalb der Karte werden besonders aromatische Black Angus Entrecôtes aus der australischen Metzgerei „Jack’s Creek“ angeboten. Diese wurde in den vergangenen Jahren mehrfach zum weltbesten Steak-Produzenten gekürt. An Auswahl mangelt es also nicht.
Das Fleisch wie auch das Beilagengemüse kann man sich Sous-Vide zubereiten lassen. Eine schonende Art der Fleisch- und Gemüsezubereitung, bei der die Zutaten im Beutel vakuumisiert und anschließend im Wasserbad vorgegart werden. Die Aromen werden erhalten und der Geschmack bleibt intensiv. Man kann sein Fleisch aber auch klassisch direkt vom Grill bestellen. „In der Küche nutzen wir moderne Geräte, um unseren Produkten wie auch den Gästen gerecht zu werden. Unser gesamtes Obst und Gemüse wird saisonal und wenn möglich regional eingekauft. Wir legen großen Wert auf gute Qualität“, erklärt Geschäftsführer Pedram Etessami.
Der Boden wurde mit massivem Parkett ausgelegt wie auch die Wand, an der die gepolsterte Sitzreihe montiert ist. Die Küche ist offen, die Bar modern eingerichtet. Geschwungene Tische aus Walnussholz mit farbigen Stühlen unterstreichen das modern rustikale Ambiente, unterstützt von mundgeblasenen Glühbirnen, die warmes Licht spenden. „Ein Spagat zwischen modern und rustikal, nicht zu Hipster“, nennt Inhaber Sebahattin Tayyar sein Konzept.
Über fünf Meter hohe Wände erlauben den Betreibern eine weitere Etage zu ziehen und den Gastraum im inneren von 40 Plätzen auf 66 zu erweitern. Mit weiteren 24 Sitzen auf der Terrasse zum Herrmann-Ehlers-Platz ist nun reichlich Platz vorhanden. Gäste, die im ersten „Burger Art“-Imbiss um die Ecke keinen Platz finden, können nun ins Restaurant ausweichen – denn neben Steaks kann man auch hier Burger in künstlerischen Variationen speisen.
Meine persönliche Empfehlung: Als Vorspeise: Rosa Roastbeef in Kräutern; als Hauptgang: Tomahawk-Steak mit Rosmarinkartoffeln oder die Ochsenrippe in BBQ-Sauce mit getrüffeltem Kartoffelpüree (wer die Sous-Vide-Zubereitung noch nicht kennt, sollte diese unbedingt probieren). Wenn anschließend noch eine Nachspeise passen sollte, dann ist der nicht ganz so süße New York Cheese Cake auf Himbeersoße genau das Richtige.
Mit den Machern von „Burger Art“ sind Vollblut-Gastronomen in Steglitz eingekehrt. Guten Appetit! Mehr Infos: burgerart.com
Atila Altun ist Steglitzer. Er leitet die Community- und die Videoredaktion des Tagesspiegels.