Boris Buchholz' Kunst-Tipp für Sie
Veröffentlicht am 10.09.2020

Gehen Sie am Sonntag, 20. September, zu einer Kunst-Auktion – und damit zugleich zu einer Platz-Aktion. Die Anwohnerinnen und Anwohner des Paulinenplatzes haben damit begonnen, den kleinen Platz in Lichterfelde aufzuräumen und neu zu gestalten. Doch für die Wiederherstellung des historischen Platzes bedarf es neben der Eigenleistung der Nachbarn um die 13.000 Euro für Planung, Beratung, Bepflanzung und Fremdleistungen, die aus der Kraft der Nachbarschaft nicht zu stemmen sind. Am 3. September hat der Haushaltsausschuss einem Fördermittel-Antrag zugestimmt, 6.500 Euro soll die Bürgerinitiative für die Platzgestaltung erhalten, sofern die Bezirksverordnetenversammlung zustimmt – ein großer Brocken, aber noch nicht genug.
Deshalb haben das Kunsthaus Achim Freyer im Kadettenweg 53 und die engagierten Bürger ihre Kräfte gebündelt – und laden am 20. September um 16 Uhr zur Kunsta(u)ktion auf dem Paulinenplatz ein. Zur Versteigerung kommen Werke von Achim Freyer und 17 anderen Künstlern, den Hammer wird RBB-Journalist Ulli Zelle schwingen. Ich habe etwas im Katalog gestöbert (Sie können das pdf-Dokument hier herunterladen): Die Kreide-Zeichnung von Achim Freyer „Indivi-Duell“ ist ab 150 Euro zu ergattern, das Bild „10.8.17 Revo“ soll für mindestens 1.700 Euro über den Platz wandern. Für den kleineren Geldbeutel könnte das Bild „Hammer“ von Eva Pohlmann interessant sein (Mindestgebot 40 Euro) – das Motiv passt auch zu den notwendigen handwerklichen Fähigkeiten bei der Platzgestaltung. Es wird ein Gefühl wie bei Sotheby’s aufkommen, denn gesteigert wird anonym mit vorher ausgegebener Bieterkarte (vergessen Sie für die Registrierung ihren Personalausweis nicht).
Die Erlöse aus der Versteigerung werden exakt halbiert: Die eine Hälfte kommt dem gemeinnützigen Kunsthaus Achim Freyer zugute, die andere Hälfte nimmt die ebenfalls gemeinnützige „Stiftung Kleine Plätze“ entgegen – und fördert damit das Anwohnerprojekt „Paulinenplatz“.
Sie finden den Paulinenplatz nur in sehr alten Stadtplänen – der dreieckige Ort zwischen Kadettenweg und Paulinenstraße hat aktuell keinen Namen. Doch auch das soll sich ändern: Die Anwohner haben angeregt, dass der alte Paulinenplatz auch der neue werden solle – ein entsprechender SPD-Antrag wurde im Ausschuss für Kultur und Bildung bereits einstimmig verabschiedet. Ich bin gespannt, welche neuerworbene Kunst am Montag, 21. September, in Ihrem Wohnzimmer hängen wird (senden Sie mir dann gerne ein Foto an boris.buchholz@tagesspiegel.de; ich erzähle Ihren guten Geschmack garantiert weiter)! – Text: Boris Buchholz
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