Nachbarschaft

Veröffentlicht am 11.01.2018 von Boris Buchholz

Kater Lucky, geboren im Frühjahr 2015, ist ehrenamtlicher Therapeut und in dieser Eigenschaft viel unterwegs. Besonders die Patienten im Charité-Klinikum Benjamin Franklin freuen sich über seinen regelmäßigen Besuch.

Lucky, Sie sind bekannt als Facharzt für Kuschelmedizin. Wenn Sie das sagen.

Nicht so bescheiden, Herr Kater. Im Krankenhaus… Ja stimmt, da ist es schön! Immer was los, das Essen schmeckt und immer viele Leute da. Sehr höflich, die halten mir sogar die Türe auf. Im Sommer sitzen die Menschen auf der großen Wiese vor dem Haus, da bin ich auch gerne dabei.

Es gibt Leute, die sagen, Sie würden ihnen guttun. Ich beiße nicht, ich kratze nicht, bin nicht scheu. Und waaahnsinnig attraktiv… Ich bin wohl ein Naturtalent. Jedenfalls sagen das meine Kollegen von den Schulhunden, den Reitpferden und sogar die Nachbarskatzen.

Apropos Nachbarn. Haben Sie kein Zuhause? Na klar! Ich wohne nur einen Katzensprung vom Krankenhaus entfernt. Und ich habe sehr viele Freunde in der Gegend.

… was Ihre Halterin anstrengend findet. Pfff… Ich frage mich, wie sie mich immer wieder aufstöbert. Sie ist ein Phänomen. Manche Tür, die vor einiger Zeit offen stand, ist heute für mich verschlossen. Menschen, die sonst immer ein Leckerli für mich hatten, geben mir plötzlich nichts mehr. Ich habe den Verdacht, dass sie dahintersteckt. Eine Sauerei, sag ich Ihnen. Miau!

Die Antworten des Katers notierte Daniela von Treuenfels. Foto: Olaf Selchow

Wer soll hier als nächstes vorgestellt werden? Sie selbst? Jemand, den Sie kennen? Wir freuen uns auf Ihre Vorschläge unter: leute-b.buchholz@tagesspiegel.de