Nachbarschaft
Veröffentlicht am 20.09.2018 von Boris Buchholz

Sie ist eine von zwei Schülerinnen aus unserem Bezirk, die am Schreibwettbewerb „Eine Welt für dich und mich“ des Auswärtigen Amts teilgenommen haben: Maya Heydthausen ist 14 Jahre alt, wohnt in Zehlendorf, spielt Querflöte und schreibt gerne Gedichte und Geschichten.
Maya, was hat Dich zu Deinem Text „Zusammen“ inspiriert? Hauptsächlich waren es meine Gedanken und Wünsche, die mich inspiriert haben. Ich glaube, die Welt kann nur dann funktionieren, wenn wir alle zusammenarbeiten und niemanden ausschließen.
Ich vermute, dass Menschen, die gerne schreiben, auch gerne lesen: Was ist Dein Buchtipp? Da ich ein Fan von John Green bin, ist mein Buchtipp „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“. Das ist ein wirklich tolles Buch.
Vorhang auf, lesen Sie selber – hier ist Mayas Text:
Zusammen
Du sprichst oft von einer neuen Welt. Von einer Welt für dich und mich. Aber was ist das eigentlich? Wie soll diese Welt aussehen?
Du sagst, wir sollen stark bleiben. Ja, du hast recht. Wir sollten stark bleiben, egal, wie dunkel es gerade auch sein mag. Wir müssen stark sein, um unsere Welt bewahren zu können. Du sagst, wir sollen helfen. Den Menschen, denen es nicht gut geht, denn davon gibt es viel zu viele. Du sagst, wir sollen ehrlich sein und unsere Meinung sagen, denn das ist wichtig. Wichtig, um etwas bewirken zu können. Und du sagst, wir sollen vertrauen. Aufeinander, auf unsere Gefühle und auf unseren Verstand, der uns ans Ziel bringt.
Ich nicke, stimme dir zu. Doch du hast etwas vergessen.
Wir dürfen nicht aufgeben, denn das Scheitern lässt uns untergehen. Wir müssen gerecht und freundlich sein, um gegen den Krieg anzukommen. Und wir dürfen unser Lächeln nicht verlieren. Unser Lächeln, das die Nacht vertreibt und die Welt vom Dunkel befreit.
Unser Lächeln, das uns stark macht und Mut verleiht.
Du nickst, lachst und nimmst meine Hand.
„Na los! Was willst du noch rumsitzen, wenn wir so viel bewirken können?“, rufst du.
Ich gehe mit, lasse mich von dir mitziehen. Denn du warst schon immer derjenige, der bereit war, etwas zu tun. Und ich komme mit dir. Mit dem Wunsch, etwas zu verändern, und mit der Hoffnung, dass wir es schaffen können.
Zusammen!
(Mit freundlicher Genehmigung des Aufbau Verlags, Berlin. Alle beim Wettbewerb eingesandten Beiträge sind als E-Book erschienen; Sie können es hier kostenlos herunterladen.)
Wer soll hier als nächstes vorgestellt werden? Sie selbst? Jemand, den Sie kennen? Wir freuen uns auf Ihre Vorschläge unter: boris.buchholz@extern.tagesspiegel.de