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von Sigrid Kneist

Veröffentlicht am 19.03.2019

bei den Preisen für Bauland in Tempelhof-Schöneberg kann einem blümerant werden. „Besorgniserregend“ nannte Baustadtrat Jörn Oltmann (Grüne) die Entwicklung der vergangenen Jahre. Immer weniger Menschen könnten sich diese hohen Preise leisten. Auch im vergangenen Jahr sind die Preise in jedem Ortsteil wieder ordentlich gestiegen, wie die vom Gutachterausschuss für Grundstückswerte in Berlin zum 1. Januar  ermittelten Bodenrichtwerte zeigen. Der Anstieg lag zwischen zehn Prozent (in Schöneberg) und 30 Prozent (Tempelhof). Auch wenn sich in Schöneberg die Preise am wenigsten stark erhöhten, ist dort inzwischen der Quadratmeter Bauland mit Abstand am teuersten: Am Bayerischen Platz kostet er 5500 Euro. 2014 lag der Preis bei 1100 Euro. Der Preisanstieg betrug 400 Prozent. 

Am zweitteuersten ist Bauland in Friedenau: Für das Gebiet um den Friedrich-Wilhelm-Platz wurde ein Wert von 3800 Euro ermittelt; vor fünf Jahren lag er bei 720 Euro (Anstieg um 430 Prozent). Für die Gartenstadt Neu Tempelhof wurde ein Wert von 1300 Euro angegeben, 460 Euro im Jahr 2014, Steigerung um 180 Prozent.

Billiger wird es, je weiter man sich von der Innenstadt entfernt. Für einen Quadratmeter in Mariendorf (Mehrfamilienhausgegend südlich vom Teltowkanal) werden jetzt 800 Euro fällig, 2014 waren es 260 Euro (Steigerung 210 Prozent). In einem Einfamilienhausgebiet südlich der Bahnhofstraße in Lichtenrade kostet der Quadratmeter 380 Euro, vor fünf Jahren lag er bei 210 Euro (Anstieg 80 Prozent). An der Stadtrandsiedlung in Marienfelde liegt der Wert jetzt bei 260 Euro, 2014 waren es 130 Euro (Anstieg 100 Prozent). 

Angesichts dieser Preise ist laut Oltmann „unsere Strategie richtig für Neubau zu sorgen und andererseits bezahlbaren Wohnraum durch soziale Erhaltungsgebiete zu schützen“. Der Bundesregierung wirft der Baustadtrat vor, nicht genug für ein „gemeinwohlorientiertes Wohnungswesen“ zu machen und zu erreichen. berlin.de

Sigrid Kneist arbeitet seit 1990 als Redakteurin in der Berlin-Redaktion des Tagesspiegels. Mitte der neunziger Jahre hätte sie sich nicht vorstellen können, dass sie wenig später aus dem Kreuzberger Graefekiez nach Mariendorf ziehen und dort bis heute bleiben würde. Wenn Sie Anregungen, Kritik, Wünsche, Tipps haben, schreiben Sie ihr bitte eine E-Mail an leute-s.kneist@tagesspiegel.de