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von Sophie Rosenfeld

Veröffentlicht am 29.09.2020

der Herbst ist da. Die Temperaturen in den letzten Tagen ließen es uns spüren. Während sie sinken, steigen allerdings die Sorgen der Gastronom*innen. Auf die kalte Jahreszeit stellen sich die Bezirke momentan noch ganz individuell ein: ob mit Infrarot-Strahlern in Pankow, Heizstrahlern in Charlottenburg-Wilmersdorf oder Raumlüftungsgeräten in Friedrichshain-Kreuzberg. Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD) sagte dem Tagesspiegel, die Situation der Gastronomie und insbesondere der Barszene mache ihr große Sorgen. „Kurzfristig wäre besonders wichtig, diesen Betrieben mit einem passgenauen finanziellen Unterstützungsangebot das wirtschaftliche Überleben zu sichern. Die Bars sind nicht nur ein Wohlfühlfaktor, hier stehen viele Existenzen und Arbeitsplätze auf dem Spiel.“ Heizpilze und Infrarot-Heizer sind in Tempelhof-Schöneberg aus Klimaschutzgründen nicht erlaubt.  (tagesspiegel.de)

Kommt es wegen Corona jetzt zu Abstrichen beim Umweltschutz? Die Heizstrahler ermöglichen Außenbewirtung auch an kalten Tagen. Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) sagte, man wolle den sicheren Betrieb der Gastronomie gewährleisten, andererseits aber sicherstellen, dass sie ein Ort bleibe, der nicht zu den Hotspots der Verbreitung des Virus wird. Am vergangenen Freitag lud Pop zum „Gastro-Gipfel“, um die Kneipen-Kernfrage über die Heizpilze in den kommenden Saisons zu klären. Die Bezirke fordern einheitliche Lösungen. Ergebnis: keine einheitlichen Lösungen. Ob die umstrittenen Heizpilze zum Einsatz kommen, bleibt damit jedem Bezirk selbst überlassen. Genehmigungen für eine vergrößerte Außennutzung sollen demnach bis zum 31. März 2021 verlängert werden. Pop plädiert derweil für CO2-arme Infrarotstrahler.

In einer schriftlichen Anfragen von Sven Kohlmeier (SPD) geht er der Frage nach, wer wie oft die Einhaltung der Vorschriften der SARS-CoV-2-Infektionsschutzverordung kontrolliert. Diese Tätigkeit fällt in den Aufgabenbereich der Berliner Ordnungsämter. Dabei greift die Polizei den Ämtern unter die Arme oder in Eilzuständigkeit ein. In Tempelhof-Schönberg kam es seit Juli zu fünf Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten. Damit liegt der Bezirk hinter Charlottenburg-Wilmersodorf (1. Platz), Mitte, Pankow und Friedrichshain-Kreuzberg. Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe sieht das Infektionsgeschehen in der Berliner Gastronomie als relativ moderat an.

Die Corona-Zahlen nehmen aber wieder deutlich zu. Das Robert-Koch-Institut meldete heute früh 131 neue Covid-19-Infektionen. Damit gibt es in Berlin aktuell 393 aktive Fälle, insgesamt liegt die Fallzahl für Berlin bei 14.327. Weiterhin stehen zwei von drei Corona-Ampeln auf Grün: der R-Wert (1,05) und die Belegung von Intensivbetten durch Corona-Patienten (1,8 Prozent). Mit einem Wert von 28,7 steht die 7-Tage-Inzidenz auf Gelb. Mit der interaktiven Karte des Tagesspiegels sind Sie immer auf dem neuesten Stand.

Sophie Rosenfeld ist Praktikantin beim Tagesspiegel. Die gebürtige Wilmersdorferin wohnt derzeit sehr zufrieden in Schöneberg. Für Kritik, Anregungen und Tipps schreiben Sie ihr gern per E-Mail sophie.rosenfeld@tagesspiegel.de

Dieser Beitrag stammt aus dem Tagesspiegel-Newsletter für Tempelhof-Schöneberg. Die Newsletter für alle 12 Berliner Bezirke gibt es kostenlos und in voller Länge hier: leute.tagesspiegel.de

Hier Themen aus dem aktuellen Tempelhof-Schöneberg-Newsletter:

  • Heizpilze trotz Klimanotstand?
  • Einweihung von Micro-Hubs am Te-Damm
  • Kritik an Busspur-Umsetzung in Lichtenrade
  • Verborgene Schätze: Wie ist es 2020 ein Antiquitätenladen zu führen? Segregation im Schwimmunterricht
  • Beginn des barrierefreien Ausbaus am Bayrischen Platz
  • Eine Runde Berlin mit Kevin Kühnert
  • Schöneberger Kürbisfest startet
  • Schwimmbad Marienfelde wieder offen
  • Gleisdreieck: Neuwahl des Parkbeirats
  • Büroturm im Bayrischen Viertel stellt Umfeld in den Schatten
  • Urania Berlin zeigt Visionen für ein grünes Berlin
  • Retrospektive im Urban Nation Museum