Intro
von Sigrid Kneist
Veröffentlicht am 03.08.2021
wenn am Wochenende die Schulferien enden, beginnt die eigentliche Phase des Wahlkampfes. Von Sonntag an stehen an den Straßen wieder Großplakate der Parteien, an den Laternenmasten hängen die kleinen Porträtplakate. In der Nacht zu Sonntag liefern sich die Kandidatinnen und Kandidaten und ihre Unterstützer wieder ein Rennen um die besten Plätze. Mal schauen, wer dabei erwischt wird, mit seiner Aktion zu früh dran zu sein. Das gibt stets ein bisschen Ärger. Denn nach den gesetzlichen Regelungen darf erst um null Uhr am Sonntag damit begonnen werden. Dieses Mal dürften es aber keine Vertreterinnen oder Vertreter von SPD, Grüne, CDU, FDP oder Linke sein; diese haben eine Vereinbarung zum fairen Plakatieren getroffen: Sie wollen wirklich erst nach Mitternacht mit dem Plakatieren beginnen, wie mir die Grünen mitteilten.
Die Vorschläge stehen. In der vergangenen Woche tagte der Bezirkswahlausschuss und beschloss, welche Parteien bei der Wahl für die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) antreten dürfen. Überraschungen gab es keine. Drei Wahlkreiskandidaten für die Abgeordnetenhauswahl wurden wegen fehlender oder nicht ausreichender Unterstützungsunterschriften nicht zugelassen: Simon Kowalewski (Piraten, WK 2), Martin Haase (WK 5) und Meinolf Zilly (Freie Wähler, WK 6). Am Freitag tagte dann auf Landesebene ebenfalls der Wahlausschuss für die Wahl zum Abgeordnetenhaus.
Für die BVV. Neben den bisher schon dort vertretenen Parteien – SPD, Grüne, CDU, Linke, FDP, AfD – treten außerdem an: die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP), die Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative (Die Partei), die Piraten, die Klimaliste Berlin, Volt, die Basisdemokratische Partei Deutschland (die Basis), die Partei Mensch, Umwelt, Tierschutz (Tierschutzpartei), die Freien Wähler sowie die Liberalen Demokraten (Die Sozialliberalen). Insgesamt stehen also 15 Listen auf dem Wahlzettel für die BVV-Wahl.
Wer wird Bürgermeisterin oder Bürgermeister? Hier gibt es vor allem einen Kampf zwischen drei Kandidaten: der derzeitigen Bürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD), dem derzeitigen Baustadtrat Jörn Oltmann (Grüne) und dem derzeitigen Sozial- und Kulturstadtrat Matthias Steuckardt (CDU). Ebenfalls zwischen drei Kandidaten wird entschieden werden, wer das Direktmandat holt und für Tempelhof-Schöneberg in den Bundestag einziehen kann: der derzeitige Wahlkreisabgeordnete Jan-Marco Luczak (CDU), der frühere Juso-Bundesvorsitzende und stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende, Kevin Kühnert, oder die derzeitige Bundestagsabgeordnete und frühere Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Renate Künast (Grüne).
Sigrid Kneist arbeitet seit 1990 als Redakteurin in der Berlin-Redaktion des Tagesspiegels und lebt seit Mitte der neunziger Jahre in Mariendorf. Wenn Sie Anregungen, Kritik, Wünsche, Tipps haben, schreiben Sie ihr bitte eine E-Mail an leute-s.kneist@tagesspiegel.de