Intro

von Sigrid Kneist

Veröffentlicht am 18.07.2023

am Donnerstag, 20. Juli, jährt sich zum 79. Mal der Tag des versuchten Hitler-Attentats der Verschwörer um Claus Graf Schenk von Stauffenberg. Um 12 Uhr findet an dem Tag eine Feierstunde der Bundesregierung im Ehrenhof des Bendlerblocks statt. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hält ein Grußwort, Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) die Ansprache, um der Frauen und Männer des 20. Juli zu gedenken. Am Abend legen 400 Rekrutinnen und Rekruten ihr Gelöbnis.

Ein stiller Gedenkort in Schöneberg. Auf dem Alten-St.-Matthäus-Kirchhof an der Großgörschenstraße sind Oberst Stauffenberg und seine Mitstreiter Ludwig Beck (General), Friedrich Olbricht (General), Albrecht Mertz von Quirnheim (Oberst) und Werner von Haeften (Adjutant) am frühen Morgen des 21. Juli begraben worden. Sie waren noch in der Nacht im Bendlerblock erschossen worden. Der Friedhof gehörte zur nahe dem Bendlerblock gelegenen St.-Matthäus-Kirche und war bereits wegen der größenwahnsinnigen Planungen zur „Welthauptstadt Germania“ teilweise geräumt worden. „In aller Heimlichkeit werden hinter einem Bretterzaun die Opfer mehr verscharrt als begraben“, schreibt Dietmar Strauch in seinem Buch „Alter St.-Matthäus-Kirchhof“. Schon am nächsten Morgen wurden die Leichname wieder ausgegraben. Die Nazis wollten keine Grabstelle für die Verschwörer. Dies hatte Heinrich Himmler befohlen. Die Leichen wurden verbrannt und die Asche auf die Berliner Rieselfelder gestreut.

Zur Erinnerung an die Widerständler wurde auf dem Friedhof ein Gedenkstein aufgestellt; der Standort wurde vom Senat als Berliner Ehrengrab ausgewiesen. Dort gibt es am Donnerstag ein stilles Gedenken.

  • Zum Kreis des Widerstandes gehörte auch der Sozialdemokrat Julius Leber. Er war schon vor dem Attentatsversuch verhaftet worden. Leber wurde am 5. Januar 1945 hingerichtet. Mehr über das Gedenken an ihn und seine Frau Annedore lesen Sie bei den Meldungen Namen und Neues.