Namen & Neues

Brücke als Barriere

Veröffentlicht am 17.04.2018 von Sigrid Kneist

Jetzt hat auch der bezirkliche Beirat von und für Menschen mit Behinderung einen offenen Brief an den Vorstand der Deutsche Bahn AG und das Eisenbahnbundesamt geschrieben. In diesem protestiert er gegen die nicht-barrierefreie, provisorische Fußgängerbrücke an der Säntisstraße, die dort während der Bauarbeiten eine Querung der Schienen ermöglichen soll. Leider nicht allen; mobilitätseingeschränkte Menschen können sie nicht nutzen, für sie ist sie ein nicht bezwingbares Hindernis.

„Der durch die Bahn angebotene Umweg über den Bahnübergang Buckower Chaussee stellt bei Lichte betrachtet keine auf Dauer praktikable Lösung dar“, sagt die Beiratsvorsitzende Marion Wilhelm. „Laut Google Maps betragen die Umwege vom Übergang Säntisstraße bis zum Übergang Buckower Chaussee auf westlicher Seite der Gleise einen Kilometer, auf östlicher sogar 2,5 Kilometer.“ Kaum nachvollziehbar sei auch die Behauptung, es gebe nur ein „geringes Aufkommen mobilitätseingeschränkter Nutzer“, sagt Wilhelm. Diese Behauptung verkenne die zentrale Bedeutung von selbstbestimmter Mobilität für Menschen mit Behinderung: Mobilität ist eine Voraussetzung für Inklusion, Partizipation und gesellschaftliche Teilhabe: „Der Anspruch auf Mobilität behinderter Menschen steht – anders als es die Argumentation vermuten lässt –nicht unter dem Vorbehalt einer Mindestanzahl von Menschen mit Behinderung.“