Namen & Neues
Keine Ruhe in Neu-Tempelhof - Anwohner enttäuscht
Veröffentlicht am 05.06.2018 von Sigrid Kneist
Täglich reiht sich in den Straßen der Gartenstadt Neu-Tempelhof Stoßstange an Stoßstange, weil die Autofahrer versuchen, den Dauerstau auf dem Tempelhofer Damm zu umfahren. Groß war deshalb das Interesse der Anwohner an einer Bürgerversammlung zu diesem Thema. Etliche Teilnehmer äußerten ihren Unmut über die Situation. Der Initiator der Veranstaltung, Ulli Kulke, kritisierte anschließend, Verkehrsstadträtin Christiane Heiß (Grüne) habe keine Idee zur Lösung der Probleme beigetragen. Sie habe vage auf einen Antrag auf Städtebauförderung zur Sanierung und Pflege des öffentlichen Raums verwiesen, den der Bezirk beim Land gestellt habe, und ein ebenfalls geplantes Konzept von Bezirk und Senat verwiesen. Die Lage eskaliere inzwischen regelmäßig in den Morgenstunden und besonders nachmittags derartig, „dass wir für die Siedlung ein Verkehrs-Krisenmanagement benötigen. Und zwar jetzt“, sagte Kulke.
Unterdessen freut sich die bezirkliche SPD, dass die BVV einen von ihr initiierten Antrag zur Modernisierung an der Autobahnzufahrt Tempelhofer Damm stadtauswährts beschlossen hat. Derzeit könnten nur sehr begrenzte Fahrzeugmengen in jeder Ampelphase nach links auf die A100 auffahren, was zum Dauerstau führe. Beim Abbiegen müssen die Autos umeinander herum fahren und nicht wie beim amerikanischen Abbiegen aneinander vorbei. Christoph Götz, Stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion in der BVV äußerte die Hoffnung, dass sich die zuständigen Stellen des Landes des Problems annehmen. „Insbesondere für die Anwohnerinnen und Anwohner des Tempelhofer Damms selbst sowie in der vom Schleichverkehr geplagten Gartenstadt würde dies eine echte Entlastung und mehr Lebensqualität bedeuten“, sagte Götz.
Die Idee, das „Amerikanische Linksabbiegen“ bei der Autobahnauffahrt Tempelhofer Damm einzuführen, begrüßt Anwohner Ulli Kulke. Damit wäre bereits kurzfristig eine Linderung der Staus auf dem Tempelhofer Damm zu erreichen, die auch Druck aus der Siedlung nehmen könnte. Doch die Entlastung der Straße allein werde nicht ausreichen. Es müsste auch bauliche Maßnahmen geben, um den Durchgangsverkehr durch die Gartenstadt fernzuhalten.
Erst im vergangenen Jahr war die Abfahrt von der stadteinwärts führenden Stadtautobahn umgebaut worden. Ohnehin wird der Tempelhofer Damm ab 2022 zu einer Großbaustelle, wenn die Wasserbetriebe, die BVG und die Energieversorger in einer konzertierten Aktion ihre Infrastruktur erneuern werden.