Namen & Neues
Gedenken an Hatun Sürücü
Veröffentlicht am 05.02.2019 von Sigrid Kneist
Am 7. Februar jährt sich der Todestag der Deutsch-Kurdin zum 14. Mal. Die damals 23-Jährige war von ihrem jüngsten Brüder auf offener Straße und aus nächster Nähe erschossen worden, weil die Familie den Lebenswandel der jungen Frau nicht billigte. Der Mord kam einer Hinrichtung gleich. Der Bruder wurde nach Jugendstrafrecht zu einer Haftstrafe von neun Jahren und drei Monaten verurteilt. Zwei ältere Brüder wurden freigesprochen, da ihnen eine Beteiligung an der Tat laut Gericht nicht nachgewiesen werden konnte.
Einem erneuten Prozess entzogen sich die Brüder, indem sie in die Türkei übersiedelten. Auch der jüngste Bruder ist inzwischen längst aus dem Gefängnis entlassen und lebt ebenfalls in der Türkei. Der Fall ist juristisch immer noch nicht in letzter Instanz entschieden. Die beiden älteren Brüder wurden in der Türkei in einem ersten Verfahren freigesprochen, aber der Wiederaufnahmeprozess hat noch nicht stattgefunden. Der Fall Sürücü hat seinerzeit für große Diskussionen über Parallelgesellschaften und mangelnde Integration ausgelöst.
Am Donnerstag (14 Uhr) legen Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler und Bezirksverordnetenvorsteher Stefan Böltes (beide SPD) am Gedenkstein in der Oberlandstraße, wo Hatun Sürücü zuletzt mit ihrem kleinen Sohn gelebt hat, einen Kranz nieder. berlin.de
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