Namen & Neues

Würdevolle Trauerfeiern

Veröffentlicht am 02.04.2019 von Sigrid Kneist

Es kommt nur sehr selten vor, dass ich für einen Antrag werbe, der in der Bezirksverordnetenversammlung eingebracht wird. Aber diese Initiative der CDU-Bezirksverordneten Patrick Liesener und Hagen Kliem könnte zu einem bisschen mehr Menschlichkeit und Wärme in unserer Gesellschaft führen. Sie plädieren dafür, dass das Bezirksamt eine zentrale Trauerfeier für alle jene ausrichtet, die einsam lebten und starben und „ordnungsbehördlich bestattet“ wurden. Bisher ohne Gedenken, ohne Erinnerung.

Laut dem Antrag werden in Berlin etwa 3000 Menschen in dieser wenig feierlichen Form beerdigt. Als erster Bezirk hat Reinickendorf in diesem Jahr erstmals gemeinsam mit der Kirche und ehrenamtlichen Helfern im Rahmen einer öffentlichen Trauerfeier jener Toten würdevoll gedacht. Auch in der Spandauer BVV gibt es inzwischen eine entsprechende Initiative.

Als  Tagesspiegel-Chefredakteur Lorenz Maroldt in seinem Checkpoint-Newsletter im vergangenen Jahr fragte, warum in anderen Städten wie etwa Köln solche Trauerfeiern möglich sind, in Berlin aber nicht, wurden datenschutzrechtliche Bedenken als Grund genannt genannt. Man könne die persönlichen Angaben über einen Toten nicht einfach so herausgeben, hieß es.