Namen & Neues
Klage erhalten: Potse & Drugstore sagen "Danke, Schworck"
Veröffentlicht am 21.05.2019 von Judith Langowski
Die Jugendzentren Potse und Drugstore haben am vergangenen Mittwoch, 15. Mai, die Räumungsklage erhalten. Ihr Mietvertrag für die Potsdamer Straße 180 war am 31.12.2018 ausgelaufen. Frustriert, dass es noch immer keine für sie adäquaten Ersatzräume gibt, halten sie nun seit Silvester die Räume besetzt. Die SPD würde „aktiv gegen eine Lösung arbeiten“, schreiben die Kollektive in ihrer Pressemitteilung, in der sie sich bei SPD-Jugendstadtrat Oliver Schworck für die Räumungsklage bedanken.
Besonders die „Potse“ ist seit den Siebzigern berühmt für ihre Punkkonzerte und wünscht sich Räume, in denen weiterhin laute Proben und Konzerte stattfinden können. Im vergangenen Winter gab es schon Probleme mit neuen Nachbarn: Über den Jugendzentren war das Unternehmen „rent24“ eingezogen, das mit einem Co-Living-Konzept Wohnungen befristet vermietet. Ein Mietvertrag für Räume der Gewobag in der Potsdamer Straße 134-136 wurde zwar schon unterschrieben, doch für die Räume sind noch Baumaßnahmen nötig. Die Zentren können hier frühestens Mitte des Jahres einziehen.
Bank statt Punk? Die Kollektive möchten in die Potsdamer Straße 140 in der Fläche einer ehemaligen Bank einziehen. Das Gebäude ist im Besitz der landeseigenen BIM und war im vergangenen Jahr im Gespräch als Alternative für die Jugendzentren. Doch laut BIM kommen die Räume nicht in Frage für die Jugendzentren, da es keinen zweiten Rettungsweg gibt. Das Finanzamt Schöneberg hat hier außerdem seinen Sitz und laut Senatsverwaltung für Finanzen „einen großen Flächenbedarf“. Im Gespräch ist die Einrichtung einer Finanzschule in den Räumen.
Sport statt Punk? Das zweite Gebäude, das die Kollektive als Alternative vorschlagen, ist etwas abenteuerlicher: Der Hochbunker in der Pallasstraße. Bei einer Diskussion dieses Vorschlags im vergangenen Jahr in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) wurden Bedenken vorgelegt, was die Lüftung des Bunkers angeht. Lärmsicher wäre er allemal. In der BVV im Februar wurde ein Antrag der CDU- und FDP-Fraktionen beschlossen, aus dem hervorgeht, dass sich die Senatsverwaltung für die „Nutzbarmachung des Bunkers“ einsetzen will. Die Antragsteller fordern aber eine Nutzung als Sportfläche.