Namen & Neues
Teure Potse
Veröffentlicht am 25.06.2019 von Sigrid Kneist
Die Besetzung der Räume in der Potsdamer Straße seit Jahresende 2018 ist teuer für den Bezirk. 24.000 Euro pro Monat muss der Bezirk dafür jetzt zahlen, wie Jugendstadtrat Oliver Schworck (SPD) sagt. Wie hier immer wieder berichtet, war der Mietvertrag für die beiden autonomen Jugendzentren Drugstore und Potse Ende 2018 abgelaufen. Während Drugstore seine Räume frei machte, blieben die Aktivisten von Potse in den Räumen. Ihnen war das Angebot für Ersatzräume in der Potsdamer Straße 134 nicht ausreichend: Dort sind nur vergleichweise leise Aktivitäten möglich, aber keine Punkkonzerte, die zum Konzept der Potse gehören. Im April hat das Bezirksamt Räumungsklage beim Landgericht eingereicht. Laut Schworck ist derzeit aber nicht absehbar, wann sich das Gericht damit befassen wird. Deshalb wird das Bezirksamt noch eine ganze Weile weiter zahlen müssen.
Noch nicht unterschrieben. Schworck hat inzwischen dem Drugstore-Kollektiv die Nutzungsvereinbarung für die Ersatzräume in der Potsdamer Straße 134 vorgelegt; er hat sie aber noch nicht unterschrieben zurückerhalten. Die Suche nach weiteren Räumen verläuft seit Monaten erfolglos. Auch Baustadtrat Jörn Oltmann (Grüne) lässt keine Gelegenheit aus, bei Investoren nachzufragen. Bisher gab es keine positive Rückmeldung. Die Kollektive würden am liebsten in die Potsdamer Straße 140 einziehen. Dort soll aber die Finanzschule des Landes Berlin unterkommen. Im Koalitionsausschuss auf Landesebene wurde das alte Straßenbahndepot in der Belziger Straße ins Gespräch gebracht.
Und immer wieder ist auch der Hochbunker in der Pallasstraße Thema, wie zuletzt bei einer Einwohneranfrage in der BVV. Laut Schworck kommt der Bunker aber überhaupt nicht in Frage als kurzfristige Lösung: Durch Wasser im Keller herrsche im gesamten Bunker eine Luftfeuchtigkeit von rund 90 Prozent. „Den Keller kurzfristig zu sanieren, ist nicht möglich. Ob der Bunker überhaupt sanierungsfähig ist, müsste gutacherlich geklärt werden”, sagt Schworck in der BVV. – Text: Sigrid Kneist
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