Namen & Neues

Zu wenig Raum fürs Schulessen

Veröffentlicht am 09.07.2019 von Sigrid Kneist

Nach den Sommerferien soll in Berlins Schulen kostenlos für alle 180.000 Schulkinder bis zur sechsten Klasse aufgetischt werden. Der Senat gibt sich optimistisch, dass es klappt. Der FDP-Abgeordnete Paul Fresdorf wollte in einer Anfrage wissen, an wie vielen Schulen es nicht möglich sein wird, allen Schülern ein Essen anbieten zu können. Die Antwort der Senatsverwaltung für Schule: „Nach jetzigem Kenntnisstand wird es keine Schule geben, an der das kostenbeteiligungsfreie Mittagessen nicht für alle Kinder angeboten werden kann.“ Hier finden Sie die komplette Antwort als pdf.

Aber ganz so reibungslos wird es wohl doch nicht gehen. Das Problem liegt dabei in der Regel nicht bei den Caterern. Schwierig wird es dadurch, dass etliche Schulen baulich nicht darauf eingerichtet sind. Beispiele für die absehbare Raumnot gibt es auch in Tempelhof-Schöneberg, wie durch eine Anfrage des CDU-Verordneten Christian Zander deutlich wird. In der Antwort von Bildungsstadtrat Oliver Schworck (SPD) heißt es, dass es am Rückert- und Eckener Gymnasium, die mit Klasse 5 beginnen, noch keine Mensen gibt – und bislang auch noch kein Caterer beauftragt wurde. Für das Rückert-Gymnasium würden „keine Schwierigkeiten erwartet“, berichtet Schworck. Anders am Eckener-Gymnasium. Hier prüfe die Bauabteilung, „ob kurzfristig die ehemalige Hausmeisterwohnung herzurichten ist“.

Auch an den Grundschulen im Bezirk gibt es Probleme. So müssen etwa an der Nahariya-Grundschule erst noch „Gespräche mit dem Betreiber der Kita auf dem Schulgelände stattfinden“, wie Schworck in Aussicht stellt. An der Rudolf-Hildebrandt-Grundschule muss die Senatsverwaltung für Bildung laut Schworck zwei zusätzliche Erzieherinnen zur Verfügung stellen, „um die Begleitung der Schüler zur Mittagessenversorgung außerhalb des Schulgeländes abzusichern“. Unklar ist offenbar die Lage an der Käthe-Kollwitz-Grundschule: Hier werde zurzeit „eine Regelung erarbeitet“, schreibt Schworck. Ein Caterer ist auch noch nicht beauftragt.

Zanders Frage, wie lange es dauern würde, einen Essenscontainer für etwa 100 Kinder zu beschaffen und aufzustellen, beantwortet Schworck dahingehend, dass „die Bauvorbereitung zur Aufstellung mindestens ein Jahr beträgt“. Aber ohnehin kämen nur wenige Standorte dafür in Frage, da eine Containerkonstruktion rund 22 Meter lang und zwölf Meter breit sei. Die Kosten beliefen sich nach Erfahrungen aus Treptow-Köpenick auf 250.000 bis 300.000 Euro.